Utah

Fahrt zum Grand Canyon

Nach einer super Nacht direkt am Strand vom Lake Powell, gibt es heute wieder mal Corn Flakes zum Morgenessen, denn wir haben keinen Strom für den Toaster 😉

Heute ist das Wetter ziemlich bedeckt, also gehen wir heute sicher nicht in den Antelope Canyon herunter. Da das Wetter aber morgen besser werden soll, beschliessen wir, trotzdem in Richtung Antelope Canyon zu fahren, um uns zu erkundigen wie viel ein Besuch kostet. Zuerst fahren wir wieder über den Glen Canyon Dam und halten diesmal an, um ein paar Fotos zu schiessen.

Der zweitgrösste Stausee der USA

Der zweitgrösste Stausee der USA

Danach geht es weiter durch Page hindurch und dann in Richtung Kohlekraftwerk, wo sich der Antelope Canyon befindet. Doch bereits beim Upper Antelope Canyon, sehen wir stehen Zahlstationen der Navajo Indianer, die schon für den Eintritt in ihr Areal Geld einkassieren wollen. Da wir sowieso lieber den Lower Antelope Canyon besuchen möchten fahren wir weiter in dessen Richtung. Doch auch dort wieder dasselbe Bild. Irgendwie haben wir keine Lust schon Eintritt zu bezahlen, nur um uns dort zu erkundigen, wie das Wetter Morgen sein wird und wie viel uns so ein Trip kosten würde. Also beschliessen wir weiter in Richtung Grand Canyon zu fahren und sparen und den Antelope für ein anderes Mal auf. Wir fahren nur ein paar Minuten weiter, da sehen wir auch schon die etlichen Camper und Autos beim bekannten Horseshoe Bend am Strassenrand stehen. Hier sind wir auch gestern bereits durchgekommen, haben aber nicht angehalten. Heute holen wir dies natürlich nach und gehen mit der kompletten Fotoausrüstung vom Parkplatz ein paar Minuten zu Fuss weiter bis zum Horseshoe Bend. Dabei handelt es sich um eine sehr bekannte Schleife des Colorado River, welche von einer Erhöhung aus mit abfallenden Klippen eingesehen werden kann. Die Aussicht ist herrlich und sehr beeindruckend. Hier oben kommt man sich als Mensch ziemlich klein vor und der Ort hat etwas Magisches an sich. Wir lassen die Szene auf uns wirken und schiessen machen dann ein paar Schnappschüsse als Erinnerung.

Horseshoe Bend nahe Page, AZ

Horseshoe Bend nahe Page, AZ

Von dort aus fahren wir weiter Richtung Grand Canyon, wo die Landschaft einmal mehr wieder ziemlich öde ist und es eigentlich nichts besonderes gibt, was einen Halt rechtfertigen würde. Kurz vor dem Grand Canyon kommt dann ein Gewitter auf und es regnet so heftig, dass sich ziemlich viel Wasser auf der Strasse ansammelt und wir das Tempo ein wenig drosseln müssen. Gleich nachdem wir aber in den National Park hineingefahren sind, hört der Regen aber auf und die Sonne zeigt sich wieder ein wenig. Bevor wir die View Points besuchen machen wir uns auf die Suche nach einer Schlafstelle. Gleich beim ersten View Point gibt es einen Campground, wo wir auch noch einen schönen freien Platz finden und reservieren. Beruhigt einen Platz für diese Nacht gefunden zu haben, fahren wir dann weiter in den Park hinein. Wir fahren insgesamt bis zum Grandview Point und halten mehr oder weniger an allen Aussichtspunkten unterwegs an, um die Aussicht über den beeindruckenden Canyon zu sehen. Die Fernsicht könnte besser, sein, aber es ist trotzdem beeindruckend in den Canyon herunter zu blicken und auch weiter in der Ferne Den Colorado River zu sehen.

Nachdem wir auf der Rückfahrt beim letzten Viewpoint noch den Sonnenuntergang über dem Grand Canyon genossen haben, fahren wir von dort zum nahe gelegenen Campingplatz und machen auch gleich ein Feuer. Wir lassen den Tag mit feinen Steaks vom Feuer ausklingen.

Freies Campieren am Lake Powell

Nach einer für uns beide nicht sehr erholsamen Nacht, stärken wir uns beim Morgenessen und besprechen dazu was wir nun genau machen wollen. Wir sind nicht ganz sicher, ob wir den Antelope Canyon besuchen wollen oder nicht. Nach einigem hin und her beschliessen wir, uns trotzdem auf den Weg nach Page und damit in Richtung Antelope Canyon zu machen. Auf dem Weg merken wir dann, dass wir beide nicht so fit sind. Vermutlich haben wir beide gestern während der Wanderung durch den Canyon zu wenig getrunken. Doch obschon wir in der Wüste waren haben wir kaum je Durst gehabt. Auf der Fahrt Richtung Page fahren wir vor allem auf einspurigen Fernstrassen. Wir sind noch nicht lange unterwegs, da passieren wir die Staatsgrenze zu Arizona.

Bei Jacob Lake könnte man zur North Rim des Grand Canyon fahren, doch wir entscheiden uns weiter in den Osten zu fahren und dann später den Grand Canyon von der South Rim aus zu besuchen. Später überqueren wir dann beim Marble Canyon mittels der Navajo Bridge den Colorado River. Auffällig sind die Verkaufsstände der Indianer an allen grösseren View Points.

Kurz danach geht es dann via Highway 89 wieder nordwärts Richtung Page. Am Nachmittag treffen wir dort ein und wollen beim einzigen Campground einen Schlafplatz organisieren. Doch leider ist hier bereits alles ausgebucht. Der nicht ganz so höfliche Typ an der Rezeption meint, wir können auf dem nahegelegenen Walmart Parkplatz übernachten oder noch weiter Nordwärts zum Glen Canyon fahren. Im Reiseführer ist der Glen Canyon erwähnt. Dort kann man innerhalb des National Recreation Area für eine kleine Gebühr direkt am Lake Powell wild campieren. Wir wollen als nächstes dort hin, doch die erste Einfahrt in den Canyon ist, die Falsche. Dort hat es bloss einen offiziellen Campground, der auch schon voll ist. Also fahren wir wieder raus aus dem geschützten Bereich, um dann einige Meilen weiter nördlich beim „Lone Rock“ wieder hereinzufahren. Dabei passieren wir wieder die Staatsgrenze und sind damit wieder in Utah. Gleich am Eingang bezahlen wir die 12$ Gebühr für die Übernachtung. Der Ranger meint, dass man überall campieren kann, wo man will. Hier gibt es weder Strom noch Wasser. Spielt aber keine Rolle denn wir haben unseren Camper heute morgen zum Glück entsprechend vorbereitet. Wir fahren dann zuerst auf dem Kiesweg und später auf Sand direkt zum See runter. Wo wir auch direkt am See einen schönen Platz finden. Der See ist auch gar nicht so kalt, sodass wir unsere Füsse noch ein wenig darin baden können. Bevor wir unser Nachtessen machen, geniessen wir noch die herrliche Abendstimmung hier am See und den Sonnenuntergang.

The Narrows im Zion NP

Heute Morgen geht es nach dem Morgenessen gleich wieder 13 Meilen zurück zum Eingang des Zion National Parks. Bevor wir in den Park herein gehene, mieten wir uns kurz davor noch spezielle Wasserschuhe und je einen Holzstock. Im Park drinnen, nehmen wir wieder wie gestern den Shuttlebus und fahren bis ganz nach hinten zur Haltestation „Temple of Sinawave“. Zuerst laufen wir wieder den Riverside Trail entlang bis ans Ende, wo das Wasser beginnt. Dort wechseln wir dann unsere Schuhe und bereiten unsere Ausrüstung auf das Wasser vor. Die Einzelteile der Kamera werden in Wasserbeutel eingepackt und auch sonstige Gegenstände wie Portemonnaie oder Handy werden sicher vom Wasser möglichst hoch oben im Rucksack in solchen Beuteln verstaut. Anschliessend geht es gleich bei der ersten Stelle durch den Fluss knöcheltief durch das Wasser ans andere Ende.

Der Trail dringt immer tiefer in den Canyon ein, wobei die Felswände zum Teil mehrere Hundert Meter fast senkrecht an beiden Flussufern nach oben ragen. Mit der Zeit haben wir uns dann auch daran gewöhnt, dass wir zum Teil bis kurz über die Knie im Wasser stehen und uns fortbewegen müssen. Auch an die Schuhe haben wir uns ziemlich schnell gewöhnt und es geht damit eigentlich ganz gut auch auf den zum Teil etwas Glitschigen Steinen.

Wir schiessen einige Fotos mit dem Graufilter im Canyon. Einerseits um die Bewegung des fliessenden Wassers zur Geltung zu bringen und andererseits, um die nervigen Touristen nicht auf den Bildern zu haben 😀

Zudem machen wir auch einige HDR Aufnahmen, um den Dynamikumfang des Lichtes, welcher im Canyon herrscht aufzunehmen. Eine einzige Aufnahme reicht dazu oftmals bei weitem nicht.

Irgendwann kommen wir dann an eine Stelle wo sich der Canyon in 2 Richtungen verzweigt. Jemand hat uns zuvor gesagt, dass es rechts ziemlich schön sei, aber man ein bisschen hoch klettern muss und auch durch tiefes Wasser hindurch muss. Bereits am Anfang gibt es eine Stelle, wo das Wasser bis fast zur Hüfte Reicht und man einen kleinen Wasserfall hochklettern muss. Da wir jetzt warm gelaufen sind und uns die Abenteuerlust gepackt hat gehen wir also hier weiter 🙂

Von hier weg hat es bedeutend weniger Leute, was uns gerade recht ist. Da es auch weniger Licht hat können wir den Graufilter wieder entfernen und weitere Fotos ohne diesen schiessen.

Wir dringen immer weiter in den Canyon hinein und passieren dabei weitere zum Teil tiefe Stellen im Wasser und klettern durch enge Durchgänge hoch. Es macht uns beiden ziemlich viel Spass und ist mal eine ganz andere Wanderung. Irgendwo liegt dann ein umgefallener Baum ca. 2m hoch über dem Fluss. Um hier weiter zu kommen muss man zuerst auf den Baum kommen und dann darüber balancieren, indem man einen Fuss vor den anderen setzt und schaut dass man nicht herunterfällt. Auch hier gehen wir noch weiter und werden dann mit einem kleinen Wasserfall innerhalb des Canyon belohnt. Das es nun schon 16 Uhr ist und wir hier nicht so schnell einen einigermassen passierbaren Weg entdecken, entscheiden wir uns an diesem Punkt umzukehren. Zurück geht es dann einiges schneller, da wir einerseits, die heiklen Stellen schon etwas kennen und andererseits das Fotoequipment verstaut haben und daher keine weiteren Fotos mehr schiessen.

Als wir dann wieder bei der Verzweigung ankommen, laufen wir noch einige Meter am Hauptast weiter in den Canyon herein.

Irgendwann beschliessen wir dann aber doch langsam zurückzukehren. Wieder beim Riverside Trailende angekommen machen wir dann wieder einen Schuhwechsel und laufen diesen Trail entlang bis wir wieder bei „Temple of Sinawave“ sind. Von dort aus nehmen wir dann den Schuttlebus bis zum Parkeingang, wo wir uns nach der Rückgabe der Schuhe noch ein Eis gönnen. Danach laufen wir zum Camper zurück und fahren zum Campground, wo wir die letzten beiden Nächte verbracht haben. Doch leider haben sie keine freie Parzelle mehr für uns. Also machen wir uns weiter auf den Weg Richtung St. George, wo es einen KOA Campingplatz gibt. Nach etw einer weiteren halben Stunde Fahrt, ist leider das Büro bereits geschlossen und wir nehmen den drittletzten freien Platz per Late Checkin.

Nach einem kurzen Abendessen (heute leider ohne Grillieren) und einer wohltuenden Dusche, gehen wir dann ziemlich geschafft ins Bett.

Angels Landing Wanderung im Zion NP

Nach dem zögerlichen Aufstehen machen wir uns auf den Weg in Richtung Zion National Park. Wir stellen den Camper in der Nähe des Park Eingang ab und nehmen gehen zu Fuss in den Park hinein. Von da aus geht es per Shuttelbus ans Ende des „Zion Canyon Scenic Drive“. Wir steigen bei der Endstation „Temple of Sinawave“ aus mit dem Ziel von hier entlang des Flusses bis zum Ende des Riverside Trails zu laufen und von dort aus dann in die Narrows zu wandern. Doch beim Einstieg in die Narrows stellen wir fest, dass wir zu wenig vorbereitet sind und es doch eine gute Idee gewesen wäre, wasserfeste Schuhe zu mieten. Denn der Trail geht bereits zu Beginn durch fliessendes knietiefes Wasser. 🙁 Nach einigem hin und her entschliessen wir uns diesen Trail auf morgen zu verschieben und dann mit entsprechender Ausrüstung zu wandern. Leider etwas niedergeschlagen und enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg zum Schuttlebus und lassen uns zum Parkeingang zurückbringen.

Im Camper stärken wir uns bei einem kleinen Mittagessen und überlegen, was wir am Nachmittag machen wollen. Wir entscheiden uns entweder die Emerald Pool Trails oder den bekannten und anstrengenden „Angels Landing“ Trail zu wandern. Beide Trails starten von „The Grotto“ aus, wo auch der Shuttlebus hält. Wir steigen also dort aus und marschieren Richtung „Angels Landing“ los. Zuerst geht es noch ein wenig dem Fluss entlang, bis es dann auf einem betonierten Weg immer steiler hoch geht. Da es im Moment gerade kurz nach Mittag ist und der Trail anfangs voll an der Sonne ist, handelt es sich um einen schweisstreibenden Aufstieg. Nach dem anstrengenden Aufstieg, wo die Aussicht bereits imposant ist, kommt dan der eigentliche Höhepunkt des Trails. Der Weg ist nun nicht mehr betoniert und man muss mehr klettern als wandern. Da es auf beiden Seiten des Weges mehrere 100m in den Abgrund geht, hat es an den besonders exponierten Stellen eine Kette, an der man sich festhalten kann. Zudem ist das Kreuzen mit entgegenkommenden Wanderern nicht immer so leicht. Sicher oben angekommen geniessen wir die wirklich ganz besondere Rundum-Aussicht über das Tal des Zion NP. Nachdem wir wieder sicher denselben Weg heruntergestiegen sind, entscheiden wir uns spontan den Shuttlebus bei „Canyon Junction“ zu verlassen und von dort entlang des Flusses zu Fuss zu gehen, um die Abendstimmung noch etwas zu geniessen. Auf dem Zeltplatz angekommen, macht sich Steven sofort daran, ein Feuer zu entfachen, um dann hoffentlich ganz feine Steaks zu grillieren 🙂

Sonnenaufgang im Bryce Canyon

Heute Morgen geht es zur Abwechslung wieder einmal besonders früh los, denn es steht der Sonnenaufgang über dem Bryce Canyon auf dem Programm. Um 6 Uhr fahren wir auf dem Campground los. Da wir so früh beim Eingang des National Parks sind werde noch gar keine Kontrollen durchgeführt und man kann einfach rein fahren. Wir fahren gleich zu Beginn zum Bryce Point. Dies ist der Hinterste Punkt des Amphiteater Areals, auf welches die meisten Besucher des Parks ihren Besuch beschränken. Als wir dort ankommen sind bereits 4 Deutsche dort. Es hat aber noch genügend Platz sodass wir in aller Ruhe und Dämmerung unser Stativ aufstellen und uns bereit machen können. Etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft zeigt sich dann die Sonne bereits ein wenig orange am Horizont und es kommt ein Reisecar an. Nun ist fertig mit Ruhe und wir müssen unseren Fotoplatz regelrecht verteidigen, was mitunter ziemlich mühsam sein kann.

Doch da der Himmel etwas mit Wolken verhangen ist zeigt sich der Bryce Canyon leider nicht so glutrot, wie dies überall beschrieben ist. In der Ferne können wir aber von der Sonne glutrot beleuchtete Felsen erkennen und haben damit eine Vorstellung wie dieses Spektakel hier in etwa sein könnte. Die Sonne scheint während dem Aufgang immer wieder zwischen den Wolken hindurch und beleuchtet Teile des Canyon, was uns doch einige schöne Aufnahmen ermöglichte.

Nach dem Sonnenaufgang und nachdem die Reisebusse und deren Passagiere wieder weg sind verweilen wir noch ein wenig am Bryce Point und geniessen die Ruhe. Anschliessend laufen wir das kurze Stück zum Parkplatz zurück um gleich an Ort und Stelle unser Morgenessen einzunehmen.

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Danach laufen wir der Rim entlang bis zum Sunset Point, von wo aus wir den Navajo Trail in den den Canyon herunter wandern. Dieser kleine Loop führt anfangs auf steilen Serpentinen quasi direkt ins Herz des Canyon hinein und erlaubt uns den Canyon auch mal von einer anderen Perspektive zu erleben oder wie viele sagen ihn richtig zu erleben. Irgendwann zweigen wir dann ab Richtung Queens Garden. Nach diesem kleinen Abstecher geht es dann zurück auf den Trail, welcher beim Sunrise Point wieder hochkommt. Von dort wandern wir wieder ein wenig dem Rim entlang zum Sunset Point, wo wir gestartet sind. Da angekommen entscheiden wir uns mittels Shuttle Bus zurück zu unserem Camper zu gelangen. Als wir dort ankommen herrscht ein ziemliches Chaos auf dem kleinen Parking und ein Ranger ist bereits dabei alle Fahrzeuge, welche ankommen wieder zurück zu schicken. Es hat sich also gelohnt so früh aufzustehen und den Camper hier stehen zu lassen 🙂

Nach einem kleinen Mittagssnack wollen wir dann noch den weniger bekannten und besuchten Teil des Nationalparks mit dem Camper abfahren. Hier hat es keine Shuttle Busse und auch wesentlich weniger Leute. Als wir dann beim ersten Viewpoint aussteigen wissen wir aber auch weshalb. Die Aussicht hier ist viel unspektakulärer und zum Teil meistens man den eigentlichen Bryce Canyon auch gar nicht. Wir fahren trotzdem bis ganz Hinten zum Rainbow Point, wo wir noch eine kurze gemütliche Wanderung unternehmen.

Natural Bridge (eigentlich ein Arch)

Natural Bridge (eigentlich ein Arch)

Danach sind wir ziemlich fertig und gehen nach einem kurzen Tankstopp zurück zum Campground, wo wir wieder Feuer machen und uns ein Flat Iron Steak grillieren. Diesmal streichen wir die BBQ Sauce gleich während dem Grillieren auf dem Fleisch ein (das haben wir den Amis abgeguckt :-)). Auch heute wieder schmeckt das Essen wunderbar.

Erster Eindruck vom Bryce Canyon

Da für heute den ganzen Tag Regen und wieder Gewitter vorausgesagt wurden, richten wir für einmal keinen Wecker und wollen ausschlafen. Mitten in der Nacht werden wir von einem komischen Geräusch geweckt. Aus uns unbekannten Gründen fährt plötzlich unser Slideout ein paar Zentimeter ein. Wir fahren es dann ganz ein, damit es Ruhe gibt und wollen weiter schlafen. Doch bevor wir wieder eingeschlafen sind ertönt wieder dasselbe Geräusch und das Slideout fährt wieder aus. Um ca. 9 Uhr erwachen wir dann von selber und machen uns nach dem gemütlichen Morgenessen an die weitere Planung unserer Reise. Wir haben nun 2 Optionen ausgearbeitet, die erste entspricht mehr oder weniger unserer ursprünglichen Planung. Bei der anderen würden wir nach dem Besuch des Grand Canyon etwa auf der Höhe von Santa Barbara wieder an die Küste fahren und dann alles dem Highway 1 der Küste entlang nordwärts bis nach Santa Cruz fahren. Von dort würden wir dann wieder ins Landesinnere fahren um vor unserer Heimreise noch den Yosemite National Park zu besuchen. Dabei bietet sich allenfalls sogar noch ein Abstecher nach Las Vegas und das Death Valley. Welche Route wir genau fahren werden lassen wir noch offen und werden wir nach dem Besuch des Grand Canyon dann je nach Lust und Laune entscheiden.

Am Nachmittag gibt es dann nach einigem Regen die ersten Aufhellungen und wir beschliessen noch zum 20 Minuten entfernten Bryce Canyon zu fahren. Beim Eingang gibt es wieder wie bisher in jedem National Park eine Karte. Dazu erhalten wir einen orangen Flyer, auf welchem steht, dass bis ende September alle RVs ab 25 Fuss an den meisten Viewpoints nicht parkiert werden dürfen und man den Shuttle Bus verwenden muss. Trotzdem dass unser RV nur 22 Fuss misst (OK mit dem Bikerack sind es 27 Fuss, aber man kann sich ja auch dumm stellen :-P), ahnen wir bereits Schlimmstes. Und siehe da beim Sunrise Point, dem ersten Viewpoint gibt es tatsächlich keinen Parkplatz auf dem unser Camper passt 🙁

Wir fahren weiter und wollen dann morgen früh bei Sonnenaufgang hier noch einmal vorbeikommen, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Danach fahren wir weiter, zum Inspiration Point, wo es noch weniger Parkplätze hat. Aber glücklicherweise gibt es hier einen einzigen Parkplatz extra für RVs und dieser ist sogar noch frei.

Von dort aus geht es dem Rim Trail am imposanten schon orange gefärbten Bryce Canyon entlang. Die Distanz zwischen den Viewpoints hier ist so gering, dass man sie auch gut zu Fuss bewältigen kann.

Wir machen nicht allzu lange und fahren danach zu unserem Campground zurück um ein Feuer anzuzünden. Denn heute wollen wir Spareribs grillieren und das braucht viel Zeit. Doch bevor die Spareribs auf das Feuer kommen machen wir Marshmallows über dem Feuer. Diese schmecken grilliert tatsächlich viel besser als roh. Aussen werden sie leicht braun und knusprig und innen ganz weich. Danach werden die Ribs kurz auf jeder Seite angebraten, um anschliessend in Alufolie verpackt ca. 2h über dem Feuer gegart zu werden.

Während dem bräteln riecht es immer besser und wir müssen unser Fleisch sogar vor einem fremden Hund verteidigen. Das Feuer war wohl leider etwas zu heiss und die Ribs sind dort, wo wir sie mit BBQ Sauce eingestrichen haben etwas dunkel geworden. Macht aber nicht so viel. Steffi findet sie so lecker, dass sie sogar noch von Hand an den Knochen nagt 😉

Unwetter Warnungen in Süd Utah

Heute steht die Fahrt zum Bryce Canyon an. Leider ist die Wetterprognose für heute und morgen nicht sehr toll. Es soll zum Teil heftig regnen und regional sogar Gewitter geben. Wir gehen den Tag daher sehr gemütlich an und machen uns nach dem Morgenessen wie gewohnt auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel. Kurz bevor wir in der Nähe des Bryce Canyon kommen stoppt die Musik im Camper (wir hören wieder einmal Musik über Stevens Handy). Zuerst denkt Steven, dass wieder der ominöse Monsieur Chevalier (der bereits gestern eine SMS geschrieben hat und letzte Nacht um 3 Uhr morgens unserer Zeit angerufen hat) etwas von ihm will. Doch dem ist nicht so, wir sehen das erste Mal überhaupt eine Alarmbenachrichtigung auf dem Handy. Da steht, dass es in diesem Gebiet um ca. 14:45 Ortszeit stark zu regnen beginnt und mit Überschwemmungen gerechnet werden muss. Anschliessend fahren wir durch den Dixie National Forest in Richtung Cannonville, wo wir übernachten wollen.

Ein Vorgeschmack auf den Bryce Canyon

Ein Vorgeschmack auf den Bryce Canyon

Keine Stunde später treffen wir dann auf dem KOA Campground bei Cannonville ein. Wir unterhalten uns mit der Dame über das Wetter und sie meint, dass auch sie Warnungen wegen Gewittern und heftigen Regenschauern erhalten habe. Weiterhin meint sie, dass morgen das Wetter auch nicht viel besser sein werde und es kaum Sonne im National Park geben werde.

Wir buchen den Campingplatz hier für 2 Nächte und decken uns noch mit Brennholz und einem Spiess ein, um Marshmallows über dem Feuer zu bräteln 🙂

Da wir sowieso gut in der Zeit sind und unbedingt den Bryce Canyon besuchen wollen, nutzen wir die Gelegenheit und erledigen mal wieder alles Nötige. Zuerst lassen wir den Propangastank des Campers auffüllen und packen danach Steffis Bike in die Tasche, kurz bevor es zu regnen beginnt. Anschliessend machen wir die Wäsche und haben nebenbei erstmals Zeit ein mitgebrachtes Spiel zu spielen.

Steffi's Bike wird eingepackt

Steffi’s Bike wird eingepackt

Das heftige Gewitter bleibt aus, dennoch regnet es immer wieder zwischendurch. Deshalb lassen wir heute das Grillieren draussen sein und machen die Sirloin Steaks halt in der Pfanne. Diese schmecken wieder hervorragend 🙂

Da hier das Internet einmal ausserordentlich schnell ist surfen wir noch ein wenig herum und entdecken auf 20min die Nachricht von heftigen Überschwemmungen mit Todesfällen in Süd Utah. Doch wir hatten bisher Glück und immer wieder durch den Tag ein wenig Regen.

Canyonlands National Park

Heute morgen nehmen wir es ziemlich gemütlich, denn im Bryce Canyon unserem nächsten Ziel, regnet es den ganzen Tag. Während dem Morgenessen haben wir unsere Planung umgestellt und wollen den Dead Horse State Park gerade neben dem Canyonlands National Park anschauen. Doch leider kommt es anders, denn unsere „America The Beautiful“ Karte ist hier nicht gültig, und so entscheiden wir uns dann am Eingang des Parkes die Gebühr nicht zu bezahlen und anstatt dessen den Canyonlands National Park zu besichtigen.

Wie der Name schon sagt gibt es hier viele Canyon zu bestaunen. Innerhalb des Parks mündet der Green River in den Colorado River und es hat an beiden Flüssen wunderschöne Canyons. Es gibt zwei Eingänge in den Park, welche nicht miteinander verbunden sind. Wir entscheiden uns den „Island in the sky“ Teil weiter im Norden zu besuchen. Kurz vor der Verzweigung laufen wir zum Mesa Arch. Nachdem wir im Arches National Park einige Arches gesehen haben, sind unsere Erwartungen an diesen Bogen nicht seht hoch. Doch als wir näher an den Arch herangehen und im durch den Bogen im Hintergrund den Canyon erblicken sind wir schlichtweg überwältigt. Unserer Meinung ist das der schönste Arch von allen, welche wir gesehen haben. Danach fahren wir weiter bis zu einem Punkt, wo sicht die Strasse in drei verschienden Richtungen trennt. Wir entscheiden uns zuerst zum nächstgelegenen Green Rover Overlook zu fahren. Von dort aus hat man einen wunderbaren Überblick in den Canyon, durch welchen der Green River fliesst.

Danach geht es wieder zurück zur Kreuzung wo wir uns entscheiden, den Upheaval Dome auszulassen aber noch zum Grand View Point Overlook zu fahren. Auch dort hat man wieder einen herrlichen Ausblick über den tief gelegenen Canyon, doch diesmal fliesst nicht der Green River sondern der Colorado River dadurch.

Danach haben wir praktisch alles vom Island in the sky Teil des Canyonlands National Parks gesehen, wozu wir kein 4 wheel drive verwenden. Denn für Allradfahrzeuge würde es eine rund 100 Meilen lange Rundstrecke im Canyon unten geben. An dieser Strecke gibt es etliche einfache Campgrounds. Das wäre sicher ein super Abenteuer!

Für unser RV ist das aber nichts 😉 also fahren wir weiter Richtung Green River, wo wir nach einem kurzen Stück auf der Interstate Richtung Süden auf eine kleinere Strasse abbiegen. Diese Strasse führt via Capitol Reef National Park schlussendlich zum Bryce Canyon. Eigentlich wollten wir in Hanksville auf einem Campground übernachten. Doch dabei handelte es sich bloss um ein Kaff und der Campground sah nicht gerade sehr einladen aus. Also machten wir uns weiter Richtung Capitol Reef National Park. Kurz nach dem Park bei Torrey, soll es laut unserem Reiseführer und auch dem Camping Führer einen wunderbaren Campground geben. Doch es kommt anders und in Torrey sind alle Campground besetzt. Auch der Campground im Capitol Reef National Park war voll, obwohl wir bei unserer Durchreise kaum jemanden dort gesehen haben.

Also fahren wir weiter Richtung Westen, wo wir bereits nach kurzer Zeit doch noch einen Schlafplatz finden.

Mountain Biken in Moab

Es wird behauptet, dass in Moab das Mountain Biking erfunden wurde. Da wir beide diese Leidenschaft teilen und schon schon mal hier sind müssen wird dies natürlich unbedingt machen. Wir gehen also nach dem Morgenessen unsere reservierten Bike bei Poison Spider holen. Nach einer kurzen Instruktion (ja die wir wissen, dass Scheibenbremsen rasch bremsen, ja wir wissen, wie man einen Schlauch wechselt, etc.) Geht es dann ab Richtung Norden, wo wir bei der Bar-M Area die Trails unter die Stollen nehmen wollen. Es gibt rund um Moab mehrere solcher Trail Areas, aber dieses wurde uns empfohlen, da es dort viele Trails und auch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen gibt.

Eigentlich wollten wir zum Parking fahren, welches am nächsten von den Trails gelegen ist, doch unterwegs wurde die Strasse derart übel, dass wir diese unserem Camper nicht zumuten konnten und umdrehen mussten. Als wir dann beim ersten Parking angekommen sind und die Bikes abladen, merkt Steven bei einer kleinen Runde auf dem Kiesplatz, dass seine Absenkbare Sattelstütze gar nicht funktioniert. Da wir noch keinen Meter Trail gefahren sind, entscheiden wir uns zurück zu gehen und dies zu melden (wir wollten nicht Schuld sein für diesen Defekt).

Anstandslos wird dann ein neues Kabel eingezogen, sodass das Bike nun tadellos funktioniert. Also fahren wir wieder zurück zum Trailhead. Dort angekommen ist es gerade Mittag bei etwas über 30 Grad. Aber da wir wieder ein Stunde verloren haben und die Bikes spätestens um 17 Uhr zurück bringen müssen, radeln wir trotzdem los zum ersten Trail.

Zuerst machen wir den EZ / Lazy Loop, welcher als grün blauer Trail markiert ist. Es geht immer ein wenig hoch und dann wieder ein wenig runter. Er Trail ist ganz easy und ziemlich flowig auch der Grip auf dem Slickrock ist wirklich so legendär wie behauptet wird (auf dem Sand rutscht es wesentlich mehr, als auf dem Stein). Nach dieser kurzen Runde fahren wir zum nahe gelegenen Camper, um uns mit kalten Getränken zu stärken.

Danach geht es wieder zum Trailhead, wo wir den North-40 fahren. Dieser ist von der Schiwerigkeitsstufe blau-schwarz. Auch hier geht es wieder immer ein wenig hoch und runter, doch in diese Richtung, in welche wir den Trail fahren kommt es uns vor, als ginge es mehr hoch als runter. Zudem sind jeweils die interessanten Passagen hoch und nicht runter, was uns nicht so gefällt. Es gibt bei uns beiden unterwegs einige Fluchtiraden und unser gemeinsames Fazit lautet: „Der Downhills sind die Uphills nicht wert :-(“. Es hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir halt eher abfahrtsorientierte Biker sind.

Nach diesem Loop sind wir uns dann einig, dass für heute genug gebiked ist und wir die Bikes wieder zurückbringen. Als wir dann wieder beim Camper sind, treffen wir noch unsere Nachbarn auf dem Parkplatz. Sie sind aus dem Berner Oberland und ebenfalls 8 Wochen unterwegs und wir unterhalten uns noch ganz nett mit ihnen.

Anschliessend geben wir unsere Mietbikes zurück und gehen uns in Moab noch mit Essen und Trinken eindecken.

Zurück auf dem Camping meint dann Steffi, dass uns der Pool doch noch gut tun würde. Also gehen wir noch in den Pool des Campings. Zuerst geht es in den „normalen“ Pool (ja klar, Steven kann es nicht lassen und muss so hineinspringen, dass ein anderer Besucher nachher ein durchnässtes Ipad hat), der einer super Abkühlung darstellt.

Anschliessend gehen wir noch in den warmen Whirlppol, der nach dem heutigen und gestrigen Tag ganz gut tut.

Wir lassen den Tag mit einem feinen Filet vom Grill ausklingen (wir sind nun definitiv Fan der „Target“ Supermarktkette).

Devils Garden Trail im Arches NP

Heute Morgen bleiben wir etwas länger liegen, da wir nicht allzu viel vorhaben. Wir wollen heute noch einmal in den Arches National Park herein fahren und noch bis ganz ans Ende des Parks fahren, um dort die Wandertrails bei Devils Garden unter die Stollen zu nehmen. Da wir immer noch eine Woche zu früh gemäss unserer ursprünglichen Planung sind, schauen wir nach dem Morgenessen noch einmal nach, was wir mit dieser Woche noch machen können. Wir finden mehrere Optionen und werden uns dann später entscheiden, was wir genau machen.

Anschliessend machen wir unseren Camper startklar und fahren wieder zum nicht weit entfernten Eingang des Arches National Park. Da heute Samstag ist, scheint es ein wenig mehr Leute im Park zu haben. Die ersten paar Viewpoints lassen wir heute aus, da wir diese bereits gestern gesehen haben. Erst nach dem Balanced Rock, biegen wir rechts ab, um noch den Trail zum Double Arch zu wandern.

Double Arch  im Arches National Park

Double Arch im Arches National Park

Danach geht es weiter zum Ende des Parks, wo sich einerseits der Trailhead für den Devils Garden Trail und andererseits der Campground befinden. Wir packen unsere Rucksäcke mit der Fotoausrüstung und einer ganzen Menge Wasser, denn es ist 34 Grad Celsius heiss. Anfangs geht der Trail auf Sand ziemlich flach am Schatten entlang, wo die Temperatur wesentlich angenehmer ist. Nach einem kurzen Abstecher zum Pine Tree Arch und Tunnel Arch, schauen wir uns noch kurz den Landscape Arch an. Dabei handelt es sich um den grössten Arch des Parks. Anschliessend kehren wir wieder zur letzten Verzweigung um und biegen wir in den Primitive Trail ein. Beim Primitive Trail handelt es sich um einen Wanderweg, bei dem man schwindelfrei sein muss und zum Teil ein wenig auf den Felsen herum klettern muss. Wir laufen auf dem sehr abwechslungsreichen Trail immer weiter Richtung Norden. Hier hat es kaum mehr Leute und meistens sind wir ganz allein für uns. Da es zum Teil schwierig ist, dem Trail zu folgen, haben die Parkwärter überall Markierungen in Form von Steinskulpturen angebracht. Wir sind oftmals sehr froh, dass diese da sind, denn es ist nicht immer gleich ersichtlich, wo man langlaufen muss.

Irgendwann ist dann der erste Arch (Private Arch) an einer Tafel angeschrieben. Da wir bisher auf dem Primitive Trail noch keinen Arch gesehen haben laufen wir da gespannt hin.

Wir Laufen weiter auf dem Primitive Trail, lassen aber den Abstecher zum Dark Angel, den wir bereits aus der Ferne sehen aus. Der Nächste Abstecher ist dann, der Double O Arch, welcher eigentlich aus zwei einzelnen Arches besteht.

Double O Arch im Arches NP

Double O Arch im Arches NP

Von Dort wandern wir dann weiter um bei der letzten Verzweigung noch den Partition Arch gefolgt vom Navajo Arch anzuschauen. Die beiden Arches sind sehr unterschiedlich, haben uns aber beide sehr gut gefallen.

Von dort geht es dann ganz abenteuerlich über eine ziemlich ausgesetzte Passage zurück zum Parkplatz. Nach ca. 5 Stunden wandern sind wir dann wieder am Parkplatz, wo Steven noch ein paar Fotos von der Abendstimmung macht, während Steffi den Camper holt.

Danach fahren wir in der Dämmerung wieder zum Campground, wo wir noch die beiden übrigen Steaks von gestern grillieren. Die schmecken wieder wunderbar 🙂

Ziemlich geschafft vom heutigen Tag gehen wir dann vergleichsweise früh ins Bett, denn morgen müssen wir wieder Fit sein, um die Trails von Moab per Bike zu erkunden.