Idaho

Der lange aber schöne Tag im Grand Teton

Heute geht der Wecker um 05:30 los. Kurz vor 6 Uhr stehen wir dann auf und machen uns direkt auf den Weg zum Strand am Jackson Lake, um den See und die Tetons im Hintergrund im Morgenlicht zu fotografieren.

Wir harren ca. 1.5 Stunden an der Kälte aus uns warten auf den Sonnenaufgang. Leider erscheinen die Bergspitzen nicht so rot, wie wir uns das erhofft haben. Nachdem die Sonne dann endgültig aufgegangen ist, machen wir uns auf den Rückweg zum Camper, um geniessen ein warmes Frühstück.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Jenny Lake, wo wir bei den etlichen Lookout Points entlang der Tetons noch ein paarmal anhalten um die Landschaft zu geniessen und ein paar Fotos zu schiessen. Wir fahren bis South Jenny Lake, von wo aus man per Boot oder zu Fuss ans andere Seeufer gelangen kann. Wir sind heute so früh dran, dass wir sogar da sind, bevor überhaupt Boote fahren. Also wird uns diese Entscheidung schon mal abgenommen. Wir wandern den schönen Trail durch den Wald um den See herum. Doch anstatt zur Anlegestelle der Boote zu wandern, mache wir uns auf den Weg zu den Hidden Falls. Bei diesen 30m hohen Wasserfällen handelt es sich nebst dem Inspiration Point laut unserem Reiseführer um die schönste Stelle im ganzen Grand Teton National Park.

Der Aufstieg zu den Wasserfällen ist nicht so anstrengend und dauert auch nicht so lange. Der Wanderweg ist weiterhin schön und verläuft durch den Wald. Bei den Fällen machen wir eine kleine Pause und wollen ein paar Fotos machen. Doch gerade als wir die Kamera auf dem Stativ mit allem Drum und Dran installieren wollen, läuft hinter uns ein Tier durch den Wald. Leider ging das alles so schnell, dass wir davon kein Foto schiessen konnten. Vermutlich handelte es sich dabei um einen Fuchs, aber ganz sicher sind wir uns nicht.

Von den Hidden Falls geht unsere Wanderung weiter Richtung Inspiration Point. Kurz nach der ersten Verzweigung im Wald sehen wir 3 Leute vor uns ganz still stehen. Langsam aber sicher wissen wir, dass dies nur eines Bedeuten kann: Tiere, und zwar grosse. Also schleicht sich Steven mit der Kamera ganz leise an und siehe da, ca. 15m vor ihm auf dem Weg steht ein ausgewachsenes weiblicher Elch (Moose) mitten auf dem Weg. Die Elche sind noch einmal grösser als die Waipiti Hirsche (Elks) und ziemlich beeindruckend und auch gefährlich für uns Menschen. Wenig später geht das Tier dann glücklicherweise in den Wald zurück und läuft Richtung See herunter. Dabei bemerken wir, dass ihm ein zweiter weiblicher Elch folgt. Kurz darauf sehen nur ganz wenig weiter oben zwei Männliche Artgenossen und machen auch davon ein paar Fotos aus ziemlich naher Distanz. Die Männchen wirken mit ihren riesigen Geweihen noch viel imposanter als die Weibchen.

Elch in Jackson Hole auf dem Weg zum Inspiration Point

Elch in Jackson Hole auf dem Weg zum Inspiration Point

Irgendwann wird der Wanderweg dann steiniger und steiler und es hat weniger Bäume. Doch bevor wir zum Inspiration Point gehen, wollen wir noch etwas die Ruhe geniessen und nehmen einen kleinen Waldpfad, der uns zu einem grossen Stein etwas oberhalb des Inspiration Points führt. Dort oben geniessen wir den herrlichen Ausblick auf den Jenny Lake und hinter uns die nahe gelegene Teton Bergkette und gönnen uns einen Gipfelsnack. Danach gehen wir wieder zurück auf den Trail und geniessen noch den Ausblick vom Inspiration Point. Dort treffen wir wieder Streifenhörnchen an, welche sich von all den Wanderern Essen erbeuten wollen. Sie kommen sogar so nahe, dass sie an unserem Rucksack zu Knabbern beginnen.

Als wir dann wieder unten am See angekommen sind, entscheiden wir uns mit dem Boot zurück zu fahren, da der Weg um den See in die andere Richtung wesentlich länger und vermutlich nicht so schön ist.

Am Parkplatz angelangt machen wir noch einen Abstecher bei der Chapel of the Transfiguration, um Fotos aus der Kapelle mit den Teton im Hintergrund zu schiessen.

Anschliessend verlassen wir den National Park in Richtung Jackson Hole. Dort informieren wir uns im Visitor Center, ob der Bikepark im nahe gelegenen Teton Village noch geöffnet ist. Da der Labour Day soeben vorbei ist, hat der Bikepark nur noch Freitag, Samstag und Sonntag offen. Pech für uns 🙁

Wir fahren durch Jackson Hole hindurch weiter in südliche Richtung, wo wir auf dem KOA Campground für über 70$! die Nacht übernachten. Der üppige Pries hat uns die Entscheidung erleichtert, einen weiteren Tag hier zu verbringen, um auf den Freitag zu warten, damit wir noch einmal unsere Downhiller ausfahren können.

Nach dem Nachtessen kümmern wir uns wieder einmal um den Haushalt und waschen unsere Kleider. Danach gehen wir beide ziemlich geschafft vom heutigen Tag ins Bett.

Vollgas auf der Interstate Richtung Yellowstone

Heute morgen stehen wir früh auf, denn unser Tagesziel ist es, möglich nah an den Yellowstone National Park zu gelangen und dort zu übernachten, so dass wir dann morgen von dort aus in den Park hineinfahren können.

Nach dem Morgenessen duschen wir noch kurz im Camper und machen den Abwasch. Steffi macht den Camper abfahrbereit während Steven ins Office des Campgrounds geht, um zu schauen, ob mit dem Night Chekin letzte Nacht alles geklappt hat. Leider nicht ganz, aber die freundliche Dame am Empfang hilft gerne weiter.

Danach machen wir uns auf den Weg zur Interstate 90 Richtung Osten und folgen dieser für ca. 300 Meilen. Wir durchqueren den Bundesstaat Idaho und passieren dann die Grenze zu Montana. Kurz nach Missoula machen wir dann zwecks Mittagspause Halt. Von dort fahren wir weiter auf der I-90 East Richtung Butte. Kurz nach Butte zweigen wir dann südwärts ab auf eine wenig befahrene Hauptstrasse, welche durch eine ziemlich verlassene Gegend (Pampa!) führt. Auf dieser Strecke hat es kaum Orte. Falls es doch mal einen Ort gibt, handelt es sich eher um eine Ansammlung von Häusern als um einen Ort an sich. Das Wetter wird immer bewölkter und irgendwann beginnt es dann auch zu regnen. Kurz vor unserem Ziel in West Yellowstone, gibt es dann fast nur noch Ranches am Strassenrand. Dabei handelt es sich meistens um ein einziges Gebäude, welches meist grossräumig von einem Zaun umgeben ist.

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Um halb 7 sind wir dann nach der 712km Fahrt durch 3 Bundesstaaten beim KOA Campground in West Yellowstone angelangt und installieren den Camper. Glücklicherweise, wurde heute das Campfire Ban aufgehoben und man darf wieder Feuer machen, was wir natürlich auch machen. Doch leider sind die Sirloin Steaks wieder einmal nicht so toll, wie wir das erwartet haben (aber wir hatten auch schon schlechteres Fleisch).

Campfeuer nahe Yellowstone

Campfeuer nahe Yellowstone

Kurz nachdem wir fertig gegessen haben, beginnt es dann noch zu regnen.