Dem Highway 1 entlang an der Küste gegen Norden

Nach der Nacht direkt am Meer, erwachen wir am Morgen durch das Rauschen des Meeres. Danach gibt es wieder Corn Flakes zum Frühstück, da wir hier am State Beach auf jeglichen Luxus wie z.B. Strom verzichten müssen. Doch dies nehmen wir dank der hervorragenden Lage gerne in Kauf. Danach machen wir uns gemütlich auf den Weg Richtung Norden, wobei wir das Navi immer wieder austricksen, indem wir einfach nicht die kürzeste Route, sondern lieber möglichst am Meer entlang fahren wollen. Doch so besonders ist die Route hier dann leider auch nicht. Vermutlich ist der Highway No. 1 erst weiter im Norden dann besonders schön. Kurz vor Santa Barbara erleben wir dann das erste Mal seit langem Stau. Doch der Zeitverlust hält sich zum Glück in Grenzen. Danach fahren wir weiter Richtung San Luis Obispo. Kurz Danach finden wir bei Morro Bay, ganz Nahe beim Morro Rock und beim Strand einen Campground. Diesmal haben wir aber Full Hookup, was wir auch ausnutze, um Strom und Wasser zu füllen und auch das Abwasser abzulassen. Noch während wir Feuer machen, färbt sich der Himmel wieder einmal in ein Herrlichen Abendtor. Während Steven die Würste grilliert, macht Steffi noch ein paar Fotos von der Abendstimmung.

Nach der Übernachtung auf dem komfortablen Campground, machen wir uns auf den Weg Richtung Norden. Wir folgen alles dem Highway Number 1, welcher nun der Küste entlang verläuft. Die Strasse ist dabei enger als gestern und es gibt auch engere Kurven und geht dabei immer wieder hoch und runter. Noch nicht weit gefahren, kommt auch schon der erste Viewpoint, bei welchem wir jede Menge Sea Elephants direkt an der Küste beobachten können. Das Wetter ist etwas bewölkt, weshalb wir dann bei den weiteren Viewpoints, wo man bloss die Küste sehen würde nicht anhalten. Beim Julia Pfeiffer Beach State Park halten wir dann aber an und geniessen die hübsche Bucht mit dem McWay Cove Wasserfall. Nebst dem Wasserfall sorgt auch das glasklare türkisblaue Wasser des Pazifiks für eine der schönsten Buchten weit und breit.

Von Dort fahren wir dann weiter bis zum Big Sur State Park, wo wir im State Park drin selber einen einfachen Campground für die Nacht finden. Dieser liegt direkt am Big Sur Fluss etwas landeinwärts in einem schönen Wald, in welchem es zum Teil die grossen Red Wood Trees gibt.

In dem Fire Ring machen wir ein wunderbar grosses Feuer und grillieren darauf zwei dünne Plätzchen (die Steaks haben leider übel gerochen, als wir sie aus der Verpackung nahmen :-()

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Campground im State Park und anschliessendem Morgenessen. Fahren wir gemütlich Richtung Highway 1 los. Wir folgen dem Highway weiter gegen Norden. Bei Monterey, wo eine grössere Bucht beginnt, an welcher mehrere Ortschaften liegen machen wir unseren ersten Halt. Wir parken unseren Camper für 20$ im Wharf Quartier, um das dortige Aquarium zu besuchen. Laut unserem Reiseführer eines der besten seiner Art in den USA. Das Aquarium ist in der Tat auch ziemlich gut und es gibt vor allem Fische zu sehen, welche auch im Pazifik zu Hause sind. Es hat gibt aber auch eine Zone mit Fischen, die es eher in den wärmeren Gewässern, wie dem Roten Meer gibt.

Nach dem Besuch des Aquariums laufen wir noch durch das ehemalige Fischerquartier hindurch. Dieses hat wohl bereits glanzvollere Zeiten erlebt. Anschliessend machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Highway. Nachdem wir uns unterwegs noch mit Essen eingedeckt haben, finden wir kurz vor Santa Cruz einen Campground.

Der Morgen beginnt mit Regen, mal mehr mal weniger. Da wir heute nicht sonderlich viel los haben bleiben wir noch etwas liegen und stehen dann auf, wenn es aufgehört hat zu regnen. Nach dem Morgenessen, fahren wir weiter Richtung Norden nach Santa Cruz. Dort befindet sich die Produktion Santa Cruz Bikes. Im Internet haben wir erfahren, dass man für 20$ ein Factory Demo bike für 4 Stunden ausleihen kann. Die Bikeschmiede finden wir dank GPS problemlos und den Camper stellen wir einfach am Strassenrand ab, wie das die anderen Autofahrer auch getan haben. Zuerst begutachten wir im Ausstellungsraum die Bikes, darunter ein paar Downhill Bike, welche an Worldcups und Weltmeisterschaften von Greg Minaar, Steve Peat oder Josh Bryceland gefahren wurden. Danach fragen wir nach der Factory Demo, doch der Typ dort mein, dass man diese im voraus reservieren müsste. Gestern Abend haben wir da nachgeschaut und gesehen, dass bereits alle Bikes für heute und morgen vergeben sind. Zuerst will er uns an den lokalen Bikeshop verweisen, der ihre diesjährigen Bikes vermietet. Doch wir stellen und etwas doof und meinen, dass wir, ein 2016er Modell fahren möchten, da wir wenn überhaupt so eines kaufen würden. Er geht dann kurzerhand nach hinten in die Werkstatt und bringt zweit top ausgerüstete Bikes mit. Für Steffi gibt es ein 2015er Juliana Roubian in hellgrün, ein Frauen Bike mit 150mm Federweg, dessen Rahmen komplett aus Karbon besteht. Für Steven gibt es ein 2016er Santa Cruz Nomad CC mit 165mm Federweg. Nachdem wir unsere Pässe und eine Kreditkarte als Depot hinterlegt haben, gehen wir uns in den Camper umziehen. Währendessen werden die Bikes für uns bereit gemacht. Als wir wieder zurück im Laden sind, werden wir noch kurz darüber informiert, was an den unseren 2 Modellen zum jeweiligen vorjährigen Modell geändert wurde. Bei Steffis Bike wird nächstes Jahr der Reach verlängert und die Kettenstrebe verkürzt. Zudem wird das Bike dann mit einem anderen Dämpfer ausgerüstet. Bei Stevens Bike wurde zum letztjährigen bloss die neue Fox 36er Gabel eingebaut und er kann es kaum erwarten diese zu testen (zu Hause fuhr er ja zuerst eine Fox 34 und war nicht zufrieden damit und auch die Fox 34 in Moab war nicht so berauschend). Bevor es losgeht können wir uns noch je einen Helm schnappen und kriegen ein Biketrail Map des nahe gelegenen Wilder Ranch State Park, wo wir sogar noch einen Secret Trail eingezeichnet bekommen.

Zuerst fahren wir gemütlich auf dem Radweg der Strasse entlang, bis es dann nach ca. 1 Meile unter der Strasse zum Eingang des State Parks durchgeht. Der erste Eindruck der beiden Bikes ist sehr gut. Bevor es dann auf einem Forstweg hochgeht, stellen wir beide den Sattel noch etwas höher ein. Zunächst folgen wir dem Engelsmans Loop an der Sonne entlang aufwärts. Bei einer Bank, biegen wir dann links in den Wild Board Trail ein, der ganz flowig durch den Wald geht. Erst jetzt können wir die Bikes besser beurteilen und sind nach wir vor sehr zufrieden. Doch die Section, welche runter führt ist leider nicht allzu lange und wir müssen schon wieder hochpedalieren (doch diesmal zumindest im Schatten). Weiter geht es dann auf den kurzen Old Cabin Trail. Anschliessend fahren wir noch ein kurzes Stück auf dem Eucalyptus und dem Chinquapin hoch. Hierbei handelt es sich wieder eher um eine Forststrasse als einen Trail, doch aufwärts spielt uns das nicht so eine Rolle. Leider beigen wir zu früh rechts in den Secret Trail ab, denn dieser hört abrupt genau da, wo der Wald beginnt. Weit und breit sehen wir keinen Trail, also müssen wir wieder zurück zum Forstweg. Kurt nachdem wir den Wilder Ranch State Park verlassen und in das Gelände der Santa Cruz University reingefahren sind, sehen wir dann genau neben der Strasse einen kleinen Weg der Runter führt. Das Bikeverbotsschild ignorieren wir gekonnt. Als wir dann im Wald sind können wir nicht verstehen weshalb hier Bikeverbot herrschen sollte. Der Trail schlängelt sich so super-flowig durch den Wald hindurch und es hat sogar Anliegerkurven und Sprünge drin. Wir wüssten jedenfalls nicht, was man auf diesem Trail machen sollte, ausser Biken 🙂 Jetzt geht es auch vorwiegend herunter mit einigen kleinen Gegenanstiegen. Der Trail macht jedenfalls jede Menge Spass, doch die Sprünge sind zum Teil schwierig einzuschätzen, das es nebst rollbaren kleinen Sprüngen auch grosse Gap Jumps hat. Wir bleiben also lieber auf der vorsichtigen Seite. Irgendwann lassen wir dann drei Typen passieren. Denn der erste war sehr schnell unterwegs. Es geht dann ziemlich lange weiter so durch den Wald, der zum Teil aus Redwoods besteht. Irgendwann kommt dann ein ziemliches steiles und felsiges Stück. Steven freut sich schon darauf, endlich das ganze Potential des Bikes zu testen. Auch das geht ganz gut und wir sind sehr begeistert von den Bikes. Unten treffen wir wieder die drei Typen von vorhin und unterhalten uns noch ein wenig mit ihnen. Sie kommen alle aus der Umgebung und meinen, wir können mit ihnen mitfahren, sie würden einen schnelleren Weg zurück kennen. Das tun wir dann auch und kommen dann glücklich und zufrieden wieder bei der Bikeschmiede an. Zum Abschluss gibt es sogar noch je ein T-Shirt von Santa Cruz.

Nach diesem tollen Erlebnis (Biken war hier definitiv cooler als in Moab), machen wir uns auf den Weg zurück zum Campground von letzter Nacht. Dabei haben fast die ganzen 10 Meilen Stau auf dem Highway. Wir haben Glück und können noch einmal auf derselben Parzelle, wie letzte Nacht übernachten. Es hat aber heute bedeutend mehr Gäste als gestern, da es langsam auf das Wochenende zugeht. Während wir Feuer machen, haben wir noch ein Schätzchen mit den Nachbarn von links und rechts. Dabei stellt sich heraus, dass viele Amerikaner mehr Stunden unter der Woche arbeiten, um sich dann jeweils das Weekend zu verlängern. Dies erklärt dann auch, weshalb es jeweils nebst Samstag und Sonntag auch am Freitag mehr Leute auf den Campground hat. Obwohl das Holz heute nicht so gut brennt kriegen wir dennoch eine einigermassen gute Glut und ein leckeres Flanksteak hin.