Utah

Endlich sommerliche Temperaturen

Da wir heute nur eine kurze Fahrt von 3.5h vor uns haben, bleiben wir am Morgen etwas länger als sonst liegen 🙂 Nach dem gewohnten Frühstück und dem raschen Fertigmachen des Campers kommen noch unsere Campernachbarn aus Belgien zu uns und wir halten ein kurzes Schwätzchen mit Ihnen. Sie sind bereits 3 Monate in den USA und haben hier ihren eigenen Camper, den sie jeweils wieder einstellen, wenn sie nach Hause gehen. Steffi meint, wenn sie einmal nicht mehr arbeiten muss, möchte sie auch ein solches Leben haben 🙂

Anschliessend fahren wir auf der Interstate südöstlich weiter in Richtung Moab, wo der Arches Nationalpark auf und wieder ein Bike Abenteuer auf uns warten.

Angekommen in Moab, machen wir uns sofort auf die suche nach einem Campingplatz. im Arches NP gibt es einen tollen Campingplatz. Da es sich aber um einen der beliebtesten Zeltspatz der USA handelt, der jeweils dementsprechend schnell ausgebucht ist, versuchen wir es erst gar nicht. Kurz vor Moab finden wir einen super schönen Zeltplatz, wo wir mindestens zwei Nächte bleiben werden. Anschliessend fahren wir nach Moab um Mietbikes für Sonntag zu organisieren. Bereits im ersten Bikeshop (Poison Spider Cycles) werden wir auch schon fündig. Für Steven gibt es ein PIVOT Mach 6 und für Steffi ein Yeti SB5C. Damit sollten wir für Sonntag gerüstet sein 🙂 die Vorfreude steigt.

Da wir es erst ca. 16 Uhr ist, machen wir uns auf den Weg in den Arches NP. Wir sind sofort von den tollen Felsformationen und den Farben des Gesteins begeistert! Beim den ersten paar Viewpoints halten wir kurz machen ein paar Fotos. Beim Balanced Rock machen wir einen etwas längeren Stopp und marschieren um den freistehenden Felsen herum.

Weiter geht es Richtung Windows Section, wo es auch einen kurzen Trail gibt. Auch diesen nehmen wir in Angriff und sehen die ersten Bögen.

Anschliessenden laufen wir noch den etwas anstrengenderen Trail zum Delicate Arch hoch, Doch leider sind wir schon etwas spät dran, denn die Sonne steht schon nahe am Horizont. Also beeilen wir uns mit laufen. Unglücklicherweise hat unsere Eile nichts gebracht und als wir ankommen ist die Sonne bereits untergegangen :-(. Das zurücklaufen in der Dämmerung ist nicht ganz so toll, aber wir kommen sicher bei unserem Camper an 🙂

Zurück auf dem Zeltplatz, macht sich Steven sofort an die Arbeit und feuert den Grill mit Holzkohle an. Nach einigen Startschwierigkeiten klappt es dann auch und die wunderbar warme Glut ist bereit für die Steaks. Unser super Abendessen von gestern wird heute sogar noch getoppt und zudem können wir endlich in kurzen Hosen und T-Shirt draussen essen. Was für ein tolles Abendessen nach einem tollen Tag 🙂

Hill Aerospace Museum

Nach einem schnellen Frühstück brechen wir auf in Richtung Ogden. Ogden liegt ein paar Meilen nördlich von Salt Lake City und stellt unser nächstes kleine Ziel dar. Wir wollen dort das Hill Aerospace Museum anschauen gehen. Wir wählen die schnellste Route, welche uns zuerst auf eine kaum befahrene Strasse quer durch Idaho führt. Irgendwann geht es danan auf den Highway und später auf die Interstate Richtung Süden. Kurz vor der Staatsgrenze von Idaho zu Utah knurrt der Wagen und wir machen einen schnellen Halt im Burger King nahe der Interstate. Dies ist der beste Cheeseburger seit wir hier sind 🙂

Danach fahren geht es weiter auf der Interstate Richtung Süden. Voller Vertrauen folgen wir dem GPS, bis die Strasse plötzlich mit einem Gitter und Stacheldraht endet. Am Gitter ist ein Schild angebracht, das auf militärisches Sperrgebiet der US Air Force hinweist. Zuerst denken wir, das war es und als wir auf der Strasse wenden, sucht das Navi zum Glück einen anderen Weg. Doch leider verpassen wir die letzte Abzweigung zum Museum und landen beim Eingangsportal, das direkt in die Hill Air Force Base führt. Ein netter Militärpolizist meint dann aber, wir dürfen kurz einen U-Turn auf der Eingangsstrasse machen nachdem wir unseren Führerschein abgegeben haben. Beim Verlassen des Militärgeländes erhalten wir diesen wieder zurück und biegen dann in den Weg zum Museum ein.

Als wir dort angekommen sind und 2 Tickets kaufen wollen sind wir ganz erstaunt, dass der Eintritt gratis ist. Der Herr am Empfang macht uns darauf aufmerksam, dass dies bei allen Einrichtungen, die von der US Regierung betrieben werden der Fall ist. Entweder sind sie öffentlich zugänglich und damit gratis, oder für die Öffentlichkeit gesperrt.

Das Museum besteht aus 2 getrennten Hallen und einem Gelände draussen. In der ersten befinden sich eher ältere Flugzeuge vom ersten und zweiten Weltkrieg und dem Korea- und Vietnamkrieg. In der Zweiten Hallte befinden sich dann moderne Kampfjets. Darunter hat unter anderem eine von wenigen Lockheed SR-71 Blackbird.

SR-71 Blackbird

SR-71 Blackbird

Draussen stehen dann die grossen Flugzeuge, wie z.B. grosse Bomber (unter anderem eine B-52), Transportflugzeuge, Betankungsflugzeuge und auch einige Jets.

B-52 Stratofortress

B-52 Stratofortress

Als wir drinnen fotografieren wollen, merken wir dass leider der Blitz nicht funktioniert. Die Ursache vermuten wir in den Batterien, die vermutlich leer sind. Als dann ein Herr vom Museum das zweite Mal bei uns vorbeikommt und fragt, ob alles gut ist, sagen wir, dass wir Batterien für den Blitz brauchen. Er begleitet uns zum Gift Shop, wo wir für 1$ 4 Batterien kaufen und der Blitz funktioniert 🙂

Kurz bevor das Museum schliesst, verlassen wir das Gelände und machen uns auf den Weg Richtung Salt Lake City um einen Campground zu suchen.

Leider ist der ziemlich grosse Campground in der City bereits völlig ausgebucht. Also machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Süden, um eine Schlafstelle zu finden.

In Provo, am See werden wir dann auf einem ganz gemütlichen Campground fündig. Beim Night Checkin sprechen wir noch mit einem französischen Pärchen, welche beim Office vor dem Notebook sitzen. Der Mann ist auch begeisterter Fotograf und sortiert seine Fotos vom Yellowstone. Dabei sehen wir, dass er ganz spektakuläre Aufnahmen des Grand Prismatic Spring von oben hat, bei welchem der ganze Pool in seiner gesamten Farbenpracht ersichtlich ist. Als wir ihn darauf ansprechen meint er, man könne vom Bisuit Basin aus einen inoffiziellen Wanderweg ca. 20 min hoch laufen, um dann von dort aus die Aussicht zu geniessen. Leider wussten wir das nicht vorher 🙁

Nach einem Super Nachtessen (das beste selber gekochte Fleisch bisher), kommt das Franzosen Pärchen noch auf einen Kaffee und zum Plaudern zu uns vorbei. Die zwei aus Grenoble sind dieses Jahr bereits 7 Monate unterwegs. Im Winter waren sie an der Algarve Küste in Portugal, danach in der Bretagne und anschliessend bei den Schlössern in der Loire. Schliesslich sind sie Ende August auch nach San Francisco geflogen, um hier das sechste Mal den Westen der USA für 2 Monate zu bereisen. Interessanterweise sind sie mit einem kleinen Zelt unterwegs und sprechen und verstehen kaum englisch.

Der lange aber schöne Tag im Grand Teton

Heute geht der Wecker um 05:30 los. Kurz vor 6 Uhr stehen wir dann auf und machen uns direkt auf den Weg zum Strand am Jackson Lake, um den See und die Tetons im Hintergrund im Morgenlicht zu fotografieren.

Wir harren ca. 1.5 Stunden an der Kälte aus uns warten auf den Sonnenaufgang. Leider erscheinen die Bergspitzen nicht so rot, wie wir uns das erhofft haben. Nachdem die Sonne dann endgültig aufgegangen ist, machen wir uns auf den Rückweg zum Camper, um geniessen ein warmes Frühstück.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Jenny Lake, wo wir bei den etlichen Lookout Points entlang der Tetons noch ein paarmal anhalten um die Landschaft zu geniessen und ein paar Fotos zu schiessen. Wir fahren bis South Jenny Lake, von wo aus man per Boot oder zu Fuss ans andere Seeufer gelangen kann. Wir sind heute so früh dran, dass wir sogar da sind, bevor überhaupt Boote fahren. Also wird uns diese Entscheidung schon mal abgenommen. Wir wandern den schönen Trail durch den Wald um den See herum. Doch anstatt zur Anlegestelle der Boote zu wandern, mache wir uns auf den Weg zu den Hidden Falls. Bei diesen 30m hohen Wasserfällen handelt es sich nebst dem Inspiration Point laut unserem Reiseführer um die schönste Stelle im ganzen Grand Teton National Park.

Der Aufstieg zu den Wasserfällen ist nicht so anstrengend und dauert auch nicht so lange. Der Wanderweg ist weiterhin schön und verläuft durch den Wald. Bei den Fällen machen wir eine kleine Pause und wollen ein paar Fotos machen. Doch gerade als wir die Kamera auf dem Stativ mit allem Drum und Dran installieren wollen, läuft hinter uns ein Tier durch den Wald. Leider ging das alles so schnell, dass wir davon kein Foto schiessen konnten. Vermutlich handelte es sich dabei um einen Fuchs, aber ganz sicher sind wir uns nicht.

Von den Hidden Falls geht unsere Wanderung weiter Richtung Inspiration Point. Kurz nach der ersten Verzweigung im Wald sehen wir 3 Leute vor uns ganz still stehen. Langsam aber sicher wissen wir, dass dies nur eines Bedeuten kann: Tiere, und zwar grosse. Also schleicht sich Steven mit der Kamera ganz leise an und siehe da, ca. 15m vor ihm auf dem Weg steht ein ausgewachsenes weiblicher Elch (Moose) mitten auf dem Weg. Die Elche sind noch einmal grösser als die Waipiti Hirsche (Elks) und ziemlich beeindruckend und auch gefährlich für uns Menschen. Wenig später geht das Tier dann glücklicherweise in den Wald zurück und läuft Richtung See herunter. Dabei bemerken wir, dass ihm ein zweiter weiblicher Elch folgt. Kurz darauf sehen nur ganz wenig weiter oben zwei Männliche Artgenossen und machen auch davon ein paar Fotos aus ziemlich naher Distanz. Die Männchen wirken mit ihren riesigen Geweihen noch viel imposanter als die Weibchen.

Elch in Jackson Hole auf dem Weg zum Inspiration Point

Elch in Jackson Hole auf dem Weg zum Inspiration Point

Irgendwann wird der Wanderweg dann steiniger und steiler und es hat weniger Bäume. Doch bevor wir zum Inspiration Point gehen, wollen wir noch etwas die Ruhe geniessen und nehmen einen kleinen Waldpfad, der uns zu einem grossen Stein etwas oberhalb des Inspiration Points führt. Dort oben geniessen wir den herrlichen Ausblick auf den Jenny Lake und hinter uns die nahe gelegene Teton Bergkette und gönnen uns einen Gipfelsnack. Danach gehen wir wieder zurück auf den Trail und geniessen noch den Ausblick vom Inspiration Point. Dort treffen wir wieder Streifenhörnchen an, welche sich von all den Wanderern Essen erbeuten wollen. Sie kommen sogar so nahe, dass sie an unserem Rucksack zu Knabbern beginnen.

Als wir dann wieder unten am See angekommen sind, entscheiden wir uns mit dem Boot zurück zu fahren, da der Weg um den See in die andere Richtung wesentlich länger und vermutlich nicht so schön ist.

Am Parkplatz angelangt machen wir noch einen Abstecher bei der Chapel of the Transfiguration, um Fotos aus der Kapelle mit den Teton im Hintergrund zu schiessen.

Anschliessend verlassen wir den National Park in Richtung Jackson Hole. Dort informieren wir uns im Visitor Center, ob der Bikepark im nahe gelegenen Teton Village noch geöffnet ist. Da der Labour Day soeben vorbei ist, hat der Bikepark nur noch Freitag, Samstag und Sonntag offen. Pech für uns 🙁

Wir fahren durch Jackson Hole hindurch weiter in südliche Richtung, wo wir auf dem KOA Campground für über 70$! die Nacht übernachten. Der üppige Pries hat uns die Entscheidung erleichtert, einen weiteren Tag hier zu verbringen, um auf den Freitag zu warten, damit wir noch einmal unsere Downhiller ausfahren können.

Nach dem Nachtessen kümmern wir uns wieder einmal um den Haushalt und waschen unsere Kleider. Danach gehen wir beide ziemlich geschafft vom heutigen Tag ins Bett.