Reise 2015

Die Geysire des Yellowstones

Nach einer bitterkalten Nacht bei bis minus 4 Grad Celsius, tun wir uns heute morgen schwer mit aufstehen und müssen zuerst die Heizung des Campers ein wenig anwerfen, bis wir uns aus dem warmen Bett begeben. Nach dem Morgenessen fahren wir bei wolkenlosem stahlblauen Himmel vom Campground südwärts am Yellowstone Lake entlang in Richtung West Thumb, wo wir zuerst einen Schlafplatz für diese Nacht reservieren.

Bevor wir Den Ersten Halt machen wir am abgelegenen West Thumb Geyser Basin, was aber mehr oder weniger auf unserem Weg liegt. Dort verbringen wir einige Zeit und laufen auf den Holzwegen rund um das Geysirbecken herum. Darin befinden sich einige Geysire und auch heisse Quellen, die nicht mehr aktiv zu sein scheinen, aber trotzdem durch die Bakterien zum Teil farbig schimmern.

Nach dem Rundgang fahren wir weiter über den 2500m hohen Craig Pass in die Region, welche die weltweit grösste Konzentration an Geysiren beherbergt. Zuerst halten wir am Upper Geyser Basin, wo der Old Faithful, einer der bekanntesten Geysire auf uns wartet. Gerade als wir vom riesigen Parkplatz in Richtung Eingang des Areals schlendern, beginnen vor uns fast alle Leute zu rennen. Da wir vermuten, dass etwas im Gange ist, schliessen wir uns ihnen an. Gerade als wir beim Old Faithful ankommen, der gerade in der Nähe unseres Parkings ist, bricht dieser aus. Leider sehen wir bloss noch eine kleine Wasserfontäne und sind etwas enttäuscht, da wir mehr davon erwartet haben. Doch wir waren wohl gerade etwas zu spät und haben nur noch den Schluss des Schauspiels erlebt.

Danach wandern wir in der Hoffnung auf eine Gute Aussicht zum erhöhten Oberservation Point. Doch als wir oben ankommen stellen wir fest, dass wir dies getrost hätten lassen können. Die Aussicht lohnt sich nicht, zudem ist der Solitary Geyser, der sich dort oben befindet auch nicht allzu spektakulär.

Solitary Geyser

Solitary Geyser

Danach wandern wir wieder herunter, was etwas weniger lange dauert als der Weg hoch, da wir runter nicht dieselbe Route nehmen. Runter kommen wir dann dort, wo der ganze Holzweg quer durch das Upper Geyser Basin hindurch geht. Es gibt hier auf einer vergleichsweise kleinen Fläche so viele unterschiedliche Geysire zu bestaunen, dass wir uns nicht an all ihre Namen erinnern können. Als wir dann den Old Faithful von der anderen Seite her sehen, bricht er wieder aus. Diesmal sehen wir das ganze Spektakel von Anfang an und unsere Enttäuschung ist weg, denn das Wasser erreicht eine Höhe von bis 55m.

Ausbruch des Old Faithful Geyser

Ausbruch des Old Faithful Geyser

Wir wollen aber noch unbedingt den berühmten Morning Glory Pool anschauen gehen, der sich fast zuhinterst auf dieser ca. 4.4km langen Route befindet. Als wir dort angekommen sind und ein paar Fotos von den prächtigen Farben des Pools geschossen haben, beeilen wir uns für den Rückweg und nehmen den direkten Weg, wo es nichts mehr weiter zu bestaunen gibt. Denn Steffi meint, es gibt weiter im Norden beim Miday Geyser Basin noch spektakulärere Geysire und Pools zu bestaunen.

Wir gehen dann zurück zum Camper und fahren also noch ein kleines Stück vom Upper Geyser Basin zum Midway Geyser Basin. Dort angekommen, ist der Parkplatz wieder viel kleiner. Und gerade als wir unseren Camper auf einen frei werdenden Parkplatz stellen wollen, drängt sich doch ein kleines Auto rückwärts da rein. Steven kann es nicht lassen und weist den Fahrer höflich und bestimmt darauf hin, dass dies Parkplätze für RVs und Busse sind. Nach kurzen Protest meint der Fahrer dann, dass er einen anderen Parkplatz suchen geht und wir können diesen benutzen 🙂

Das Midway Geyser Basin ist wieder sehr ähnlich aufgebaut, mit einem Rundweg aus Holz, der um die Geysire herum führt. Doch hier gibt es nicht so viele Geysire wie zuvor im anderen Basin.

Hier erwartet uns einerseits der Excelsior Geyser, welcher 1985 für zwei Tage ausbrach. Heute ist der Geysir bloss ein kochendes Riesenfass, dass 15’000 Liter siedendes Wasser pro Minute produziert. Es dampft stetig um den Geysir herum, was es uns nicht leicht macht Fotos zu schiessen.

Ein wenig oberhalb des Excelsior Geyser, befindet sich Grand Prismatic Spring. Dies ist mit 110m Durchmesser die grösste heisse Quelle im ganzen Park und ist mit ihrer Farbenpracht auch weit bekannt. Da die Quelle aber ziemlich weit entfernt und der Weg nicht erhöht ist, können wir sie nicht wirklich fotografieren. All die bekannten Fotos davon sind wohl aus der Luft aufgenommen worden. Leider ist das Wetter um das Geysirbecken herum auch nicht allzu gut, das die Sonne von einer grossen Wolke verdeckt wird. Wir geben die Hoffnung für besseres Fotolicht aber nicht auf und warten Geduldig. Das Warten lohnt sich und wir dürfen die Abendstimmung und die wärmenden Sonnenstrahlen geniessen.

Nachdem die Sonne dann endgültig verschwindet, machen wir uns ebenfalls auf den Weg zu unserem Reservierten Campground.

Tiersafari durch die Täler des Yellowstones

Heute Morgen fahren wir nach dem Morgenessen wieder Richtung West Entrance des Yellowstone. Bis zum Canyon Village fahren wir dieselbe Strecke wie gestern Abend nur in die umgekehrte Richtung. Bei Canyon Village besichtigen wir noch die Lower Falls und die Upper Falls. Von dort dort geht es südwärts durch das Hayden Valley. Gemäss unseren Reiseführer soll man dort viele Tiere beobachten können. Die einzigen Tiere die wir dort beobachten sind Enten und ein paar vereinzelte Bisons. Das Tal ist ist aber sehr schön und mitten hindurch fliesst der Yellowstone River. Interessanterweise ist dieser aber meist überhaupt nicht tief, sodass die Fischer jeweils in der Flussmittee nur bis zu den Knien im Wasser stehen.

Enten im Yellowstone

Enten im Yellowstone

Am Ende des Hayden Valleys besichtigen wir den Mud Volcano, wo kurz drum herum laufen. Von dort fahren in südlicher Richtung weiter zum Yellowstone Lake. Dies ist der grösste See von Nordamerika, der in über 2000m über Meer liegt.

Da wir heute, wenn möglich nicht wieder aus dem Park fahren wollen, um Morgen etwas Zeit zu sparen, machen wir uns dort auf die Suche nach einer Stelle zum Übernachten. Auf dem ziemlich grossen Campground bei Bridge Bay werden wir auch fündig. Diese Nacht müssen wir aber ohne grossen Komfort auskommen und damit leben, was der Camper hergibt 😉

Erleichtert, eine gute Schlafstelle gefunden zu haben, machen wir uns auf den Weg noch um hoffentlich noch mehr Tiere zu sehen. Dazu folgen wir dem Tipp des Reiseführers und wollen das Lamar Valley im Norden, welches sich bis zum Nordost Eingang des Parkes erstreckt besuchen. Dazu müssen wir aber wieder durch das Hayden Valley und danach Richtung Grand Canyon of the Yellowstone. Von dort geht es dann nach dem Dunraven Pass weiter und Tower ins Lamar Valley.

Den ersten Stopp machen wir nachdem wir auf der Passstrasse ein Bison überholt haben um, noch einmal die Aussicht auf den Grand Canyon of the Yellowstone zu geniessen.

In der Nähe von Tower sehen wir dann nach der Kreuzung, wo wir eigentlich Links ins Lamara Valley abbiegen müssten geradeaus ganz viele Autos beidseitig der Strasse stehen. Zudem sind in der Ferne Blinklichter eines Parkranger Wagens zu erkennen. Wir halten an und eilen nach vorne, um zu schauen, was da los ist. Wir kommen gerade noch rechtzeitig an, um in weiter Ferne einen flüchtenden Schwarzbären zu beobachten.

Danach geht es wieder zum Camper und ins besagte Lamar Valley. Da es langsam Abend wird hoffen wir noch mehr Tiere zu sehen als zuvor im Hayden Valley. Wir fahren auch gar nicht lange, da sehen wir im Wald einen Gabelbock. Bei näherer Betrachtung stellen wir dann fest, dass eine ganze Gruppe Geblböcke sich dort befindet. Die Gruppe besteht aus einem Männlichen und einigen weiblichen Tieren.

Kurz nach der Weiterfahrt ist eine Herde Bisons direkt neben der Strasse am grasen. Dies bietet uns die Gelegenheit ein paar Aufnahmen aus ziemlich geringer Distanz zu machen.

Bisons im Yellowstone

Bisons im Yellowstone

Wir fahren nicht lange weiter, da entdeckt Steffi mit ihren ausgezeichneten Blick für Tiere etwas in der Nähe der Strasse im Gras. Wie sich dann herausstellt handelt es sich dabei um einen Kojoten.

Nachdem wir noch die Abendstimmung etwas festgehalten haben und nachdem es endgültig zu dämmern begann, entdecken wir noch einen Rotfuchs.

Da wir um 10 Uhr am Abend wegen der Nachtruhe spätestens im Campground sein müssen, wollen wir uns von da an möglichst rasch auf den Heimweg begeben. Doch wir fahren nicht weit, da halten wieder jede menge Autos auf beiden Seiten der Strasse und die Park Ranger sind auch bereits wieder da. Nur einige Meter von uns befindet sich ein grosser Schwarzbär im Wald. Leider ist es fast schon zu dunkel um Fotos davon zu schiessen.

Finde den Schwarzbär ;-)

Finde den Schwarzbär 😉

Von da an machen wir uns dann definitiv auf den Weg zum Campground. Steffi steuert das Wohnmobil sicher durch die teils engen Strassen und wir kommen trotz einigen Stopps, um entweder kreuzende Tiere die Strasse passieren oder lästige Nachfolger überholen zu lassen am Campground an.

Dort parkieren wir bei Dunkelheit auf unserer Parzelle und gehen nach einem Nachtessen glücklich uns zufrieden ins Bett.

Wasserfälle im Yellowstone

Heute Morgen geht es nach der besten Dusche seit der Schweiz und einem Morgenessen Richtung West Eingang zum Yellowstone Nationalpark. Beim Eingang bildet sich bereits eine Kolonne von Fahrzeugen, denn unser Timing mit dem Labour Day Weekend ist perfekt…

Beim Eingang wird bei allen Fahrzeugen geprüft, ob sie einen gültigen Eintritt für den Park besitzen. Zum Glück haben wir den „America The Beautiful“ Pass, welcher uns Eintritt in alle Nationalparks der USA gewährt. Doch wie sich dann herausstellt, haben wir einen alten Pass erhalten. Die Frau meint aber dies sei kein Problem und sie locht den Pass auf Dezember 2015, so dass wir theoretisch bis Ende Jahr damit in alle National Parks kommen.

Vom West Entrance fahren wir weiter Richtung Madison, an die erste Verzweigung. Dort biegen wir Richtung Norris ab, um zuerst die Schleife im Norden zu fahren. Bei Norris wartet auch schon das erste Geysirbecken, doch leider nicht auf uns 🙁 Der Parkplatz ist völlig überfüllt, sodass wir unseren Camper nirgends abstellen können und leider weiter müssen.

Also fahren wir weiter nordwärts durch den Park in Richtung Mammoth Hot Springs. Die Fahrt ist recht kurvig und es geht immer wieder hoch oder runter. Zudem wechselt die Landschaft stetig zwischen Ebene, Gebirge und Wald ab. Irgendwo steht dann eine ganze Kolonne von Fahrzeugen auf beiden Spuren der Strasse und einige Leute stehen am Strassenrand und schauen in den Wald hinauf. Da muss etwas sein, vermutlich ein Tier. Also schickt Steffi den Fotografen Steven los um zu schauen. Leider ist dieser zu Spät und verpasst den Grizzlybären. In der Hoffnung, dass er noch einmal auftaucht warten wir noch kurz. Doch leider ist dies nicht der Fall. Also fahren wir weiter Richtung Mammoth Hot Springs, wo wir die Mammoth Hot Spring Terraces besichtigen.

Von dort geht die Rundfahrt weiter Richtung Osten, wo wir an den Undine Falls und Wraith Falls vorbei kommen. Zu den Wraith Falls muss man noch ein klein wenig wandern. Doch wir waren enttäuscht und unserer Meinung hat es sich nicht gelohnt diese zu besuchen.

Wir fahren dann weiter Richtung Tower, wo wir an der Verzweigung wieder gegen Süden fahren. Von dort geht es über den 2700m hohen Dunraven Pass Richtung Canyon Village. Auf der Passhohe hat es jede Menge zerstörte Bäume, die ausschauen, als hätten sie vor einiger Zeit mal gebrannt.

In Canyon Village machen wir beim North Rim Trail Halt, um den Yellowstone Canyon und die Lower Falls zu bestaunen. Beim begutachten desn Canyons wissen wir auch warum der Park Yellowstone heisst. Die bis zu 360m Tiefe Schlucht ist umgeben vom gelblichem Gestein, welches die Farbe aufgrund von chemischen Reaktionen erhielt. Die Lower Falls am oberen Ende des Canyon sind mit 93m Höhe auch sehr beeindruckend.

Da es ziemlich kühl ist und wir noch keinen freien Campingplatz im Nationalpark gefunden haben, machen wir uns langsam auf den Rückweg Richtung Norris. Dort angekommen beschliessen wir, noch kurz bei dem Geysir Becken, das am Morgen völlig überfüllt war vorbeizuschauen. Wir haben Glück der Parkplatz ist fast leer und auch die langsam untergehende Sonne sorgt für bestes Fotolicht.

Als dann zu dämmern beginnt machen wir uns auf den Weg Richtung West Yellowstone, um auf demselben Campground wie letzte Nacht wieder zu übernachten. Kurz vor Ladenschuss kommen wir dann auch dort an und installieren unseren Camper bei Dunkelheit.

Geschafft vom heutigen Tag und der Kälte, wenn die Sonne nicht da war machen gehen wir nach dem Nachtessen ins Bett und heizen vorher den Camper noch etwas ein (es soll in dieser Nacht -4 Grad werden und eventuell schneien).

Vollgas auf der Interstate Richtung Yellowstone

Heute morgen stehen wir früh auf, denn unser Tagesziel ist es, möglich nah an den Yellowstone National Park zu gelangen und dort zu übernachten, so dass wir dann morgen von dort aus in den Park hineinfahren können.

Nach dem Morgenessen duschen wir noch kurz im Camper und machen den Abwasch. Steffi macht den Camper abfahrbereit während Steven ins Office des Campgrounds geht, um zu schauen, ob mit dem Night Chekin letzte Nacht alles geklappt hat. Leider nicht ganz, aber die freundliche Dame am Empfang hilft gerne weiter.

Danach machen wir uns auf den Weg zur Interstate 90 Richtung Osten und folgen dieser für ca. 300 Meilen. Wir durchqueren den Bundesstaat Idaho und passieren dann die Grenze zu Montana. Kurz nach Missoula machen wir dann zwecks Mittagspause Halt. Von dort fahren wir weiter auf der I-90 East Richtung Butte. Kurz nach Butte zweigen wir dann südwärts ab auf eine wenig befahrene Hauptstrasse, welche durch eine ziemlich verlassene Gegend (Pampa!) führt. Auf dieser Strecke hat es kaum Orte. Falls es doch mal einen Ort gibt, handelt es sich eher um eine Ansammlung von Häusern als um einen Ort an sich. Das Wetter wird immer bewölkter und irgendwann beginnt es dann auch zu regnen. Kurz vor unserem Ziel in West Yellowstone, gibt es dann fast nur noch Ranches am Strassenrand. Dabei handelt es sich meistens um ein einziges Gebäude, welches meist grossräumig von einem Zaun umgeben ist.

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Um halb 7 sind wir dann nach der 712km Fahrt durch 3 Bundesstaaten beim KOA Campground in West Yellowstone angelangt und installieren den Camper. Glücklicherweise, wurde heute das Campfire Ban aufgehoben und man darf wieder Feuer machen, was wir natürlich auch machen. Doch leider sind die Sirloin Steaks wieder einmal nicht so toll, wie wir das erwartet haben (aber wir hatten auch schon schlechteres Fleisch).

Campfeuer nahe Yellowstone

Campfeuer nahe Yellowstone

Kurz nachdem wir fertig gegessen haben, beginnt es dann noch zu regnen.

Biken in Silver Star?

Als wir am Morgen im Bett zum Fenster raus schauen, staunen wir nicht schlecht. Es war letzte Lacht nicht nur bitterkalt sondern hat sogar geschneit in Silver Star. Als wir dann aufstehen ist es immer noch kalt und grau und es liegt immer noch ein wenig Schnee, an den Orten, wo der Boden nicht allzu warm wurde. es war letzte Nacht so kalt, dass sogar das Olivenöl in unserem Camper gefror. So macht es uns nicht gerade an Downhillen zu gehen. Also gehen wir noch kurz ins Dörfchen in einen Bikeladen, um die Zeit zu vertreiben und auf besseres Wetter zu hoffen. Doch leider tritt dies nicht ein und wir beschliessen Silver Star hinter uns zu lassen und durch das Okanagan Valley Richtung Süden an die Grenze zur USA zu fahren.

Unterwegs wird das Wetter dann glücklicherweise sonniger und wärmer. Das Okanagan Valley macht dem Namen Sonnenstube von Kanada alle Ehre.

An der Grenze müssen wir nach dem Beantworten von einigen Standardfragen noch kurz anhalten und einen Kontrolleur vom Landwirtschaftsministerium ins den Camper lassen. Dieser interessiert sich vor allem für den Kühlschrankinhalt, findet aber nicht uns lässt uns anstandslos weiter fahren. Gleich kurz nach der Grenze gehen wir uns dann wieder mit Essen eindecken (wir hatten genug Hamburger in letzter Zeit…).

Danach fahren wir noch etwas weiter Richtung Süden, bis wir in Omak Richtung Osten abdrehen. Von dort fahren wir dann durch eine ziemlich trostlose und verlassene Gegend. Zuerst fahren wir über einen kleinen Pass, wo es an mehreren Stellen im Wald noch brennt und die Feuerwehr unter anderem mit Hubschraubern am Löschen ist. Auf Wikipedia gibt es mehr dazu zu lesen, wie wir dann später per Zufall herausgefunden haben.

Wir staunen nicht schlecht, nach jedem Hügel kann die Landschaft drastisch ändern. So kommt nach einem Hügel plötzlich eine Riesige Ebene zum Vorschein. Die Ebene dient vor allem der Landwirtschaft, wo vermutlich vor allem Getreide angepflanzt wird, welches bereits geerntet wurde.

Bei Wilbur sehen wir ein vielversprechendes Campground Schild, dem wir dann auch folgen. Dort angekommen ist niemand da, aber ein Prozedur beschrieben, die man einhalten soll (erst den Platz aussuchen, dann ein Couvert mit den eigenen Angaben ausfüllen und die 30$ für die Nacht reinstecken). Also gehen wir kurz einen der Plätze anschauen. Dieser schaut auf den ersten Blick auch gar nicht so schlecht aus und wir gehen das oben beschriebene Prozedere durch.

Doch als wir den Strom anschliessen wollen, kommt die Böse Überraschung. Es fliesst kein Strom, egal welchen Stecker oder welche Kombination mit den etlichen Sicherungen wir versuchen. Als wir uns dann so Umschauen merken wir zudem, dass alle anderen Wohnwagen, die hier herumstehen verlassen wirken. Es scheint gar niemand da zu sein. Irgendwie haben wir ein ziemlich ungutes Gefühl bei diesem Campground auch von der Lage her. Deshalb beschliessen wir weiter Richtung Spokane weiter zu Fahren. Wir suchen uns einen KOA Campground kurz nach Spokane aus und programmieren die Adresse im GPS. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt in die Nacht treffen wir dann schlussendlich dort ein, wo wir an Night Checkin machen und noch uns noch ein kleines Nachtessen zubereiten.

Der Tag war alles in allem ganz anstrengend, da wir fast nur gefahren sind und es auch nichts wirkliches zu bestaunen gab unterwegs. Wir sind beide ziemlich am Ende und freuen uns auf den Yellowstone Nationalpark, unser nächstes grosses Ziel. Doch bis dahin müssen wir sicher noch mindestens einen ganzen Tag lang fahren.

4 Nationalparks an 1 Tag

Der Reiseführer hatte Recht und diese Nacht hörten wir den Zug etliche Male vorbeifahren. Wir haben für heute den Wecker etwas früher gestellt, um am Morgen bei gutem Licht den wunderschönen Moraine Lake zu fotografieren. Doch bereits am frühen Morgen hörten wir es ununterbrochen Regnen, also blieben wir noch etwas im warmen Bett liegen.

Danach stehen wir dann doch noch nicht allzu spät auf und machen uns nach dem Morgenessen auf den Weg zum Nahe gelegenen Moraine Lake, den wir beide vom letzten Trip in super Erinnerung haben.

Wir quälen den Camper ca. eine Halbe Stunde den Berg hoch. Als wir am relativ kleinen Parkplatz beim Moraine Lake ankommen und gerade aussteigen beginnt es wieder heftiger zu regnen. Zudem ist es arschkalt und unangenehm. Trotzdem begeben wir uns zum Trailhead, der etwas in die Höhe führt und einen wunderbaren Ausblick auf den Moraine Lake und die dahinterliegenden Berge gewährt.

Doch leider will es das Wetter nicht gut mit uns, und auch als wir oben ankommen regnet es nicht weniger. Wir beeilen uns also und machen ein paar Fotos bei strömenden Regen und der Kälte.

Anschliessend beeilen wir uns auf dem Rückweg zum Camper und fahren dann wieder Richtung Lake Louise. Dort gönnen wir uns einen warmen Kaffee und eine heisse Schockolade.

Danach fahren wir weiter und verlassen den Banff National Park in Richtung Yoho National Park. Da das Wetter nicht wirklich besser wird, machen wir auch gar keinen Halt. Zudem ist der Yoho National Park wesentlich kleiner, als wir uns das vorgestellt haben.

Immerhin lichten sich die Wolken nun etwas. Bei Golden kommt dann sogar die Sonne etwas zum Vorschein. Danach geht es weiter Richtung Glacier National Park. Das Wetter wird dabei immer besser und ca. in der Mitte des Glacier National Park machen wir dann beim Rodgers Pass Mittagespause bei Sonnenschein und doch schon ziemlich angenehmen Temperaturen. Doch auch der Glacier National Park ist nicht sehr gross und relativ rasch durchfahren. Zudem macht es uns nicht gerade an hier gross Wandern zu gehen, weshalb wir zügig Richtung Revelstoke weiterfahren.

Den Revelstoke National Park, welcher gemäss Karte auch nicht grösser ist, als die beiden anderen, lassen wir dann sein und fahren erst gar nicht hinein.

Zügig fahren wir dann weiter Richtung Vernon. Kurz vor Vernon müssen wir dann von der Schnellstrasse abbiegen in Richtung Silver Star. Wir fahren gut eine Halbe Stunde den Berg hoch, bis wir schlussendlich Silver Star erreichen.

Das kleine Örtchen besteht aus lauter knallbunt lackierten Holzhäuschen, was ganz witzig aussieht. Doch weit und breit sehen wir weder einen Campground, noch irgendwelche Wegweiser zu einem. Also fragen wir dort, wo man die Lifttickets für die Bergbahn kaufen kann. Die Frau meint es hätte gleich nebenan einen Campground, auf der linken Seite Stellplätze mit Strom und auf der rechten ohne. Nach unserer Erfahrung in Sun Peaks wollen wir die Plätze erstmal anschauen, was wir dann auch zu Fuss tun. Es sieht nicht allzu schlecht aus und immerhin haben wir Strom und kriegen Zugang zu WCs und Duschen. Also Buchen wir einen Platz für 2 Nächte, um dann einen oder auch 2 Tage hier zu biken.

Da es ziemlich kalt ist, beschliessen wir, die Bikes erst morgen bereit zu machen und bereiten uns ein gemütliches Nachtessen im Camper zu.

Während wir bei Dunkelheit die Fotos auf das Notebook kopieren klopft es an der Tür und ein Herr von der Security steht draussen. Er warnt uns, dass er gleich hinter den Toiletten einen Bär gesehen und vertrieben hat. Falls wir in der Nacht auf die draussen auf die Toilette müssen, sollen wir zu zweit gehen und eine Taschenlampe mitnehmen.

Von Jasper nach Lake Louise

Beim Aufstehen stellten wir fest, das Steffi’s Handy, welches als Wecker fungiert noch auf Pacific Time anstatt Mountain Time eingestellt war. Was bedeutet, dass wir theoretisch eine Stunde zu spät aufgestanden sind. Macht aber nichts, wir haben ja schliesslich Ferien. Zudem ist das Wetter auch nicht gerade allzu prächtig. Als Weiteres Malheur merken wir beim bereit machen des Frühstücks, dass letzte Nacht der Kühlschrank nicht lief. Die Ursache war wohl, dass der Camper etwas zu viel Schieflage hatte, also nächstes Mal besser nivelieren 😉

Danach geht es in Jasper los Richtung Lake Louise. Dazu fahren wir den bekannten Icefields Parkway, der an diversen Bergen und Gletschern vorbeifährt.

Den ersten Halt machen wir bereits kurz nach Jasper, bei den Athabasca Falls, welche wir bei unserem letzten Canada Trip noch nicht besucht hatten.

Athabasca Falls im Jasper National Park

Athabasca Falls im Jasper National Park

Wegen des zum Teil ziemlich schlechten Wetters (es ist kalt und regnet immer wieder mal), machen wir erst bei den Sunwapta Falls wieder halt, um ein paar Fotos zu schiessen.

Von dort aus geht es weiter, den Icefields Parkway Richtung Süden. Letzte Nacht hat es scheinbar ziemlich weit nach unten geschneit, wir sehen das an den Schneeresten, welche auf der Höhe der Strasse im Wald noch zu finden sind. Wir fahren dann ein ganzes Stück weiter über den Pass und halten erst wieder bei Waterfowl Lakes.

Waterfowl Lakes

Waterfowl Lakes

Von dort aus geht es dann weiter Richtung Lake Louise, wo wir unter anderem bei Peyto Lake und beim Bow Lake einen kleinen Rast machen. Leider ist das Wetter nicht annähernd so gut, wie das letzte Mal, als wir hier waren. Deshalb beschränken sich unsere Stopps auch jeweils auf ganz kurze Zeit.

Um ca. 18 Uhr kommen wir dann in Lake Louise an und machen uns erst einmal auf die Suche nach einer Schlafstelle für diese Nacht. Gleich auf dem ersten Campground, den wir ansteuern werden wir fündig und kriegen eine Parzelle, die immerhin Strom hat.

Nach unseren Negativen Erfahrungen mit dem Kochen vom letzten Abend haben wir keine Lust viel zu kochen und machen uns Brötchen mit etwas Salami, Käse und einem Rührei.

Jasper National Park

Heute fiel uns das Aufstehen wieder einmal schwer, da es ziemlich kalt war im Camper und noch viel zu schön unter der warmen Bettdecke. Ausserdem war es draussen bewölkt und regnete. Als wir es dann trotzdem aus dem Bett schafften, machten wir uns daran das Morgenessen vorzubereiten. Dabei stellten wir fest, dass der Toaster ohne Strom nicht funktioniert 🙂

Also gab es halt kaltes Toastbrot und Honey Loops. Für die nächste Nacht werden wir dann glücklicherweise eine luxuriösere Schlafstelle mit Full Hookup haben.

Nach dem Morgenessen machen wir uns uns auf den Weg zum Maligne Canyon. Dieser liegt ganz am Ende des Maligne Rivers etwa 12km von Jasper entfernt.

Kurz bevor wir dort ankommen, halten eine Menge Fahrzeuge an einer Verzweigung und diverse Leute stehen auf der Strasse. Wir halten dort auch an und sehen eine Gruppe Elks neben der Strasse im Gras liegen und machen ein paar Fotos.

Das Wetter ist anfangs recht bewölkt und es ist nur ca. 12 Grad warm. Wir sind froh, dass wir unsere Warme Kleider in den Rucksack gepackt haben.

Im Canyon drin wandern wir zuerst am 7er Weg Entlang den Canyon hinunter. Dieser Wanderweg, ist derjenige, welcher am nächsten des Flusses und damit der Schlucht liegt. Am Wasser können wir das erste Mal den fortgeschritteneren Teil unseres Fotoequipments nutzen.

Da das Wetter immer unangenehmer wird, entscheiden wir uns an einer Verzweigung wieder zurück in Richtung des Campers zu gehen um dann mit dem Camper noch weiter dem Fluss entlang zu fahren.

Unterwegs passieren wir dann den Medicine Lake. Der Begriff See scheint uns aber übertrieben, denn schlussendlich ist ziemlich wenig Wasser in dem See vorhanden und je weiter wir fahren, umso trockener und weniger Tief wird der See.

Wir fahren dann noch weiter dem Maligne River entlang, bis wir Schlussendlich zum Maligne Lake gelangen. Dort steigen wir dann aus und laufen ein wenig dem See entlang. Leider hat sich auch hier das Wetter inzwischen verschlechtert und wir entscheiden uns zum Campground zurück zu kehren.

Auf dem Heimweg entdecken wir vermutlich wieder dieselbe Gruppe Hirsche wie bereits am Morgen. Sie sind nun ein wenig weiter gekommen und wir halten wieder um ein paar Fotos zu Knipsen.

Auf dem Campground angekommen machen wir uns auf die Suche nach unserer neuen Schlafstelle für diese Nacht, dieses mal mit Strom und Wasser.

Wir schliessen gleich alles an und machen uns daran ein Feuer zu machen, um heute Fleisch zu grillieren 🙂

Wir freuen uns sehr auf die Steaks vom Feuer, doch leider ist der Rost zu weit oben und wir können ihn nicht weiter senken. Dies hat zur Folge, dass wir die Steaks nicht genügend heiss grillieren können. Zudem wird der Reis schwarz. Alles in allem ein völlig misslungenes Nachtessen. Wir greifen danach zu Plan B und machen uns noch ein paar Hamburger, welche dann aber wenigstens schmecken.

Als wir dann nach einer Dusche ins Bett gehen, beginnt es wieder zu regnen. Doch langsam haben wir uns an das Geräusch des prasselnden Regens auf dem Dach des Campers gewöhnt 🙂

Von Clearwater nach Jasper

Nach dem üblichen Verschlafen fahren wir weiter nach Jasper. Auf der Fahrt haben wir leider keine weiteren Tiere gesehen 🙁 Das Wetter ist etwas wechselhaft. Manchmal scheint die Sonne und 5 Minuten später regnet es. Der Mt. Robson, der höchste Berg der Kanadischen Rockys ist leider etwas mit Wolken verhangen. Das letzte Mal als wir in Kanada waren, haben wir ihn ganz zu Gesicht bekommen.

Angekommen in Jasper finden wir auf dem Whistlers Campground einen platz für die Nacht. Es handelt sich um unseren bisher grössten Campingplatz. Für die erste Nacht haben wir leider nur noch einen Platz ohne Strom und Wasser dafür aber mit Feuerstelle erhalten. Aber unser super Camper ist so gut ausgerüstet, dass dies für uns kein grösseres Problem darstellt. Auf der Suche nach unserer Parzelle passiert eine Reh mit einem Jungen den Weg. Lustigerweise hält das Junge nach der Überquerung der Strasse noch kurz an, um für ein Foto zu posen.

Danach machen wir einen kleinen Abstecher ins Dörfchen von Jasper und geniessen dort eine typisch Amerikanische Pizza 😉 .

Zurück auf unserem Campingplatz heisst es für Steven noch Holz hacken 🙂

Danach taucht ein paar wenige Meter von unserem Camper entfernt ein weiblicher Elk auf.

Leider wissen wir noch nicht so recht was wir morgen unternehmen wollen, deshalb kümmern wir uns am Abend am Campfeuer um die Planung des morgigen Tages.

Auf nach Sun Peaks… oder so

Wie schon erwartet regnet es in strömen als wir am morgen erwachen. Nach einem kurzem Frühstück sind wir zur Abfahrt bereit. Die Fahrt ist bei Regen etwas anstrengender als sonst. Aber die Driverin Steffi hat alles im Griff 🙂 Die Fahrt nach Sun Peaks (das nächste Bikerevier) dauert ca. 6 Stunden. Wir fahren über verschiedene Pässe und durch verschiedene Orte. Das Coolste ist das wir am Strassenrand einen jungen Braunbären zu Gesicht bekommen haben 🙂 nur leider ging alles so schnell, dass es für ein Foto nicht gereicht hat.

In Sun Peaks angekommen, merken wir schnell, dass hier etwas Grösseres los ist…. Gleich beim Eingang des schönen Örtchens kommt ein Parkeinweiser zu uns und meint alle Campingplätze seien schon besetzt. Wir könnten aber am Ende vom Örtchen auf einem Parkplatz campen. Wir fahren zu diesem Parkplatz, bei dem es sich tatsächlich bloss um einen Parkplatz handelt. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns aber weiter zufahren und Sun Peaks hinter uns zu lassen (20 Dollar sind uns dann doch zu viel, um auf einem Kiesplatz zu übernachten). Schlussendlich fahren wir noch einmal 2 Stunden und landen dann in Clearwater, wo wir einen gemütlichen Campground finden.