Entlang der Grand Canyon Rim

Heute morgen geht es zur Abwechslung mal wieder in aller früh los. Da wir einen Campground direkt im Gebiet des Grand Canyon National Parks haben, wollen wir die Gelegenheit nutzen und den Sonnenaufgang im Grand Canyon geniessen. Dazu fahren wir um 6 Uhr, nachdem die Ruhezeit zu Ende ist direkt zum Desert View Point, unserem nächstgelegenen View Point. Während der Fahrt wird es bereits ziemlich hell, denn in Arizona, das eigentlich zu derselben Zeitzone, was eigentlich in die Mountain Time Zone gehört herrscht gibt es keine Sommerzeit (d.h. es müsste eigentlich bereits 7 Uhr sein). Wir geniessen dann den nicht ganz so spektakulären Sonnenaufgang am View Point und nehmen anschliessend direkt auf dem Parkplatz im Camper unser Morgenessen ein und tanken noch den Camper. Danach fahren wir weiter durch den National Park, bis zum Visitor Center. Dort parken wir unseren RV auf dem grossen Parkplatz und es geht per Shuttlebus weiter auf der Hermit Road. Diese Strecke bietet einen Aussichtspunkt nach dem anderen. Da es überall mehr oder weniger gleich aussieht fahren wir nicht bis ans Ende der Strecke, sondern steigen beim Navjo Point aus. Dort geniessen wir zuerst die Aussicht, hier ist der Canyon noch etwas näher als in der Nähe unseres Campgrounds und bei den Viewpoints, welche wir gestern besucht haben. Anschliessend laufen wir den mehr oder weniger flachen Rim Trail entlang der Canyon Kante zurück zum Visitor Center und besuchen die Aussichtspunkte unterwegs zu Fuss (der Shuttlebus war ziemlich voll mit Leuten und wir wollten uns noch ein wenig die Beine vertreten, da wir schon nicht in den Canyon herunter wandern).

Vom Visitor Center geht es zurück zu unserem Camper und dann machen fahren wir zuerst weiter Richtung Süden und später Richtung Westen in die Richtung Las Vegas. Bei Seligman, etwa 3 Stunden von Las Vegas entfernt hat es einen KOA Campground, zu dem wir hin fahren. Doch irgendwie passt es uns hier nicht und wir beschliessen weiter in Richtung Kingman zu fahren, wo es einen guten Campground von Good Sam geben soll. Als wir dort ankommen, sagt die unhöfliche Empfangsdame, dass der Platz bereits ausgebucht ist (was aber nicht danach aussieht). Ein bisschen demotiviert gehen wir uns im nah gelegenen Dunkin Donuts stärken (wir wussten gar nicht, dass es dort nicht nur Donuts gibt :-)).

Danach geht die Fahrt ca. 1 Stunde weiter Richtung Las Vegas nach Kingman, wo wir hoffentlich auf dem KOA Campground einen Platz finden. Hier haben wir tatsächlich mehr Glück und finden eine gute Schlafstelle mit Full Hookup für diese Nacht. Das heisst wir haben wieder mal Strom und Wasser. Vor dem Spaghetti zum Nachtessen buchen wir dann noch den Campground für die nächsten 2 Nächte in Las Vegas direkt am bekannten Strip. Anschliessend gönnen wir uns vor der Nacht noch eine wohlverdiente Dusche.

Fahrt zum Grand Canyon

Nach einer super Nacht direkt am Strand vom Lake Powell, gibt es heute wieder mal Corn Flakes zum Morgenessen, denn wir haben keinen Strom für den Toaster 😉

Heute ist das Wetter ziemlich bedeckt, also gehen wir heute sicher nicht in den Antelope Canyon herunter. Da das Wetter aber morgen besser werden soll, beschliessen wir, trotzdem in Richtung Antelope Canyon zu fahren, um uns zu erkundigen wie viel ein Besuch kostet. Zuerst fahren wir wieder über den Glen Canyon Dam und halten diesmal an, um ein paar Fotos zu schiessen.

Der zweitgrösste Stausee der USA

Der zweitgrösste Stausee der USA

Danach geht es weiter durch Page hindurch und dann in Richtung Kohlekraftwerk, wo sich der Antelope Canyon befindet. Doch bereits beim Upper Antelope Canyon, sehen wir stehen Zahlstationen der Navajo Indianer, die schon für den Eintritt in ihr Areal Geld einkassieren wollen. Da wir sowieso lieber den Lower Antelope Canyon besuchen möchten fahren wir weiter in dessen Richtung. Doch auch dort wieder dasselbe Bild. Irgendwie haben wir keine Lust schon Eintritt zu bezahlen, nur um uns dort zu erkundigen, wie das Wetter Morgen sein wird und wie viel uns so ein Trip kosten würde. Also beschliessen wir weiter in Richtung Grand Canyon zu fahren und sparen und den Antelope für ein anderes Mal auf. Wir fahren nur ein paar Minuten weiter, da sehen wir auch schon die etlichen Camper und Autos beim bekannten Horseshoe Bend am Strassenrand stehen. Hier sind wir auch gestern bereits durchgekommen, haben aber nicht angehalten. Heute holen wir dies natürlich nach und gehen mit der kompletten Fotoausrüstung vom Parkplatz ein paar Minuten zu Fuss weiter bis zum Horseshoe Bend. Dabei handelt es sich um eine sehr bekannte Schleife des Colorado River, welche von einer Erhöhung aus mit abfallenden Klippen eingesehen werden kann. Die Aussicht ist herrlich und sehr beeindruckend. Hier oben kommt man sich als Mensch ziemlich klein vor und der Ort hat etwas Magisches an sich. Wir lassen die Szene auf uns wirken und schiessen machen dann ein paar Schnappschüsse als Erinnerung.

Horseshoe Bend nahe Page, AZ

Horseshoe Bend nahe Page, AZ

Von dort aus fahren wir weiter Richtung Grand Canyon, wo die Landschaft einmal mehr wieder ziemlich öde ist und es eigentlich nichts besonderes gibt, was einen Halt rechtfertigen würde. Kurz vor dem Grand Canyon kommt dann ein Gewitter auf und es regnet so heftig, dass sich ziemlich viel Wasser auf der Strasse ansammelt und wir das Tempo ein wenig drosseln müssen. Gleich nachdem wir aber in den National Park hineingefahren sind, hört der Regen aber auf und die Sonne zeigt sich wieder ein wenig. Bevor wir die View Points besuchen machen wir uns auf die Suche nach einer Schlafstelle. Gleich beim ersten View Point gibt es einen Campground, wo wir auch noch einen schönen freien Platz finden und reservieren. Beruhigt einen Platz für diese Nacht gefunden zu haben, fahren wir dann weiter in den Park hinein. Wir fahren insgesamt bis zum Grandview Point und halten mehr oder weniger an allen Aussichtspunkten unterwegs an, um die Aussicht über den beeindruckenden Canyon zu sehen. Die Fernsicht könnte besser, sein, aber es ist trotzdem beeindruckend in den Canyon herunter zu blicken und auch weiter in der Ferne Den Colorado River zu sehen.

Nachdem wir auf der Rückfahrt beim letzten Viewpoint noch den Sonnenuntergang über dem Grand Canyon genossen haben, fahren wir von dort zum nahe gelegenen Campingplatz und machen auch gleich ein Feuer. Wir lassen den Tag mit feinen Steaks vom Feuer ausklingen.

Freies Campieren am Lake Powell

Nach einer für uns beide nicht sehr erholsamen Nacht, stärken wir uns beim Morgenessen und besprechen dazu was wir nun genau machen wollen. Wir sind nicht ganz sicher, ob wir den Antelope Canyon besuchen wollen oder nicht. Nach einigem hin und her beschliessen wir, uns trotzdem auf den Weg nach Page und damit in Richtung Antelope Canyon zu machen. Auf dem Weg merken wir dann, dass wir beide nicht so fit sind. Vermutlich haben wir beide gestern während der Wanderung durch den Canyon zu wenig getrunken. Doch obschon wir in der Wüste waren haben wir kaum je Durst gehabt. Auf der Fahrt Richtung Page fahren wir vor allem auf einspurigen Fernstrassen. Wir sind noch nicht lange unterwegs, da passieren wir die Staatsgrenze zu Arizona.

Bei Jacob Lake könnte man zur North Rim des Grand Canyon fahren, doch wir entscheiden uns weiter in den Osten zu fahren und dann später den Grand Canyon von der South Rim aus zu besuchen. Später überqueren wir dann beim Marble Canyon mittels der Navajo Bridge den Colorado River. Auffällig sind die Verkaufsstände der Indianer an allen grösseren View Points.

Kurz danach geht es dann via Highway 89 wieder nordwärts Richtung Page. Am Nachmittag treffen wir dort ein und wollen beim einzigen Campground einen Schlafplatz organisieren. Doch leider ist hier bereits alles ausgebucht. Der nicht ganz so höfliche Typ an der Rezeption meint, wir können auf dem nahegelegenen Walmart Parkplatz übernachten oder noch weiter Nordwärts zum Glen Canyon fahren. Im Reiseführer ist der Glen Canyon erwähnt. Dort kann man innerhalb des National Recreation Area für eine kleine Gebühr direkt am Lake Powell wild campieren. Wir wollen als nächstes dort hin, doch die erste Einfahrt in den Canyon ist, die Falsche. Dort hat es bloss einen offiziellen Campground, der auch schon voll ist. Also fahren wir wieder raus aus dem geschützten Bereich, um dann einige Meilen weiter nördlich beim „Lone Rock“ wieder hereinzufahren. Dabei passieren wir wieder die Staatsgrenze und sind damit wieder in Utah. Gleich am Eingang bezahlen wir die 12$ Gebühr für die Übernachtung. Der Ranger meint, dass man überall campieren kann, wo man will. Hier gibt es weder Strom noch Wasser. Spielt aber keine Rolle denn wir haben unseren Camper heute morgen zum Glück entsprechend vorbereitet. Wir fahren dann zuerst auf dem Kiesweg und später auf Sand direkt zum See runter. Wo wir auch direkt am See einen schönen Platz finden. Der See ist auch gar nicht so kalt, sodass wir unsere Füsse noch ein wenig darin baden können. Bevor wir unser Nachtessen machen, geniessen wir noch die herrliche Abendstimmung hier am See und den Sonnenuntergang.

The Narrows im Zion NP

Heute Morgen geht es nach dem Morgenessen gleich wieder 13 Meilen zurück zum Eingang des Zion National Parks. Bevor wir in den Park herein gehene, mieten wir uns kurz davor noch spezielle Wasserschuhe und je einen Holzstock. Im Park drinnen, nehmen wir wieder wie gestern den Shuttlebus und fahren bis ganz nach hinten zur Haltestation „Temple of Sinawave“. Zuerst laufen wir wieder den Riverside Trail entlang bis ans Ende, wo das Wasser beginnt. Dort wechseln wir dann unsere Schuhe und bereiten unsere Ausrüstung auf das Wasser vor. Die Einzelteile der Kamera werden in Wasserbeutel eingepackt und auch sonstige Gegenstände wie Portemonnaie oder Handy werden sicher vom Wasser möglichst hoch oben im Rucksack in solchen Beuteln verstaut. Anschliessend geht es gleich bei der ersten Stelle durch den Fluss knöcheltief durch das Wasser ans andere Ende.

Der Trail dringt immer tiefer in den Canyon ein, wobei die Felswände zum Teil mehrere Hundert Meter fast senkrecht an beiden Flussufern nach oben ragen. Mit der Zeit haben wir uns dann auch daran gewöhnt, dass wir zum Teil bis kurz über die Knie im Wasser stehen und uns fortbewegen müssen. Auch an die Schuhe haben wir uns ziemlich schnell gewöhnt und es geht damit eigentlich ganz gut auch auf den zum Teil etwas Glitschigen Steinen.

Wir schiessen einige Fotos mit dem Graufilter im Canyon. Einerseits um die Bewegung des fliessenden Wassers zur Geltung zu bringen und andererseits, um die nervigen Touristen nicht auf den Bildern zu haben 😀

Zudem machen wir auch einige HDR Aufnahmen, um den Dynamikumfang des Lichtes, welcher im Canyon herrscht aufzunehmen. Eine einzige Aufnahme reicht dazu oftmals bei weitem nicht.

Irgendwann kommen wir dann an eine Stelle wo sich der Canyon in 2 Richtungen verzweigt. Jemand hat uns zuvor gesagt, dass es rechts ziemlich schön sei, aber man ein bisschen hoch klettern muss und auch durch tiefes Wasser hindurch muss. Bereits am Anfang gibt es eine Stelle, wo das Wasser bis fast zur Hüfte Reicht und man einen kleinen Wasserfall hochklettern muss. Da wir jetzt warm gelaufen sind und uns die Abenteuerlust gepackt hat gehen wir also hier weiter 🙂

Von hier weg hat es bedeutend weniger Leute, was uns gerade recht ist. Da es auch weniger Licht hat können wir den Graufilter wieder entfernen und weitere Fotos ohne diesen schiessen.

Wir dringen immer weiter in den Canyon hinein und passieren dabei weitere zum Teil tiefe Stellen im Wasser und klettern durch enge Durchgänge hoch. Es macht uns beiden ziemlich viel Spass und ist mal eine ganz andere Wanderung. Irgendwo liegt dann ein umgefallener Baum ca. 2m hoch über dem Fluss. Um hier weiter zu kommen muss man zuerst auf den Baum kommen und dann darüber balancieren, indem man einen Fuss vor den anderen setzt und schaut dass man nicht herunterfällt. Auch hier gehen wir noch weiter und werden dann mit einem kleinen Wasserfall innerhalb des Canyon belohnt. Das es nun schon 16 Uhr ist und wir hier nicht so schnell einen einigermassen passierbaren Weg entdecken, entscheiden wir uns an diesem Punkt umzukehren. Zurück geht es dann einiges schneller, da wir einerseits, die heiklen Stellen schon etwas kennen und andererseits das Fotoequipment verstaut haben und daher keine weiteren Fotos mehr schiessen.

Als wir dann wieder bei der Verzweigung ankommen, laufen wir noch einige Meter am Hauptast weiter in den Canyon herein.

Irgendwann beschliessen wir dann aber doch langsam zurückzukehren. Wieder beim Riverside Trailende angekommen machen wir dann wieder einen Schuhwechsel und laufen diesen Trail entlang bis wir wieder bei „Temple of Sinawave“ sind. Von dort aus nehmen wir dann den Schuttlebus bis zum Parkeingang, wo wir uns nach der Rückgabe der Schuhe noch ein Eis gönnen. Danach laufen wir zum Camper zurück und fahren zum Campground, wo wir die letzten beiden Nächte verbracht haben. Doch leider haben sie keine freie Parzelle mehr für uns. Also machen wir uns weiter auf den Weg Richtung St. George, wo es einen KOA Campingplatz gibt. Nach etw einer weiteren halben Stunde Fahrt, ist leider das Büro bereits geschlossen und wir nehmen den drittletzten freien Platz per Late Checkin.

Nach einem kurzen Abendessen (heute leider ohne Grillieren) und einer wohltuenden Dusche, gehen wir dann ziemlich geschafft ins Bett.

Angels Landing Wanderung im Zion NP

Nach dem zögerlichen Aufstehen machen wir uns auf den Weg in Richtung Zion National Park. Wir stellen den Camper in der Nähe des Park Eingang ab und nehmen gehen zu Fuss in den Park hinein. Von da aus geht es per Shuttelbus ans Ende des „Zion Canyon Scenic Drive“. Wir steigen bei der Endstation „Temple of Sinawave“ aus mit dem Ziel von hier entlang des Flusses bis zum Ende des Riverside Trails zu laufen und von dort aus dann in die Narrows zu wandern. Doch beim Einstieg in die Narrows stellen wir fest, dass wir zu wenig vorbereitet sind und es doch eine gute Idee gewesen wäre, wasserfeste Schuhe zu mieten. Denn der Trail geht bereits zu Beginn durch fliessendes knietiefes Wasser. 🙁 Nach einigem hin und her entschliessen wir uns diesen Trail auf morgen zu verschieben und dann mit entsprechender Ausrüstung zu wandern. Leider etwas niedergeschlagen und enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg zum Schuttlebus und lassen uns zum Parkeingang zurückbringen.

Im Camper stärken wir uns bei einem kleinen Mittagessen und überlegen, was wir am Nachmittag machen wollen. Wir entscheiden uns entweder die Emerald Pool Trails oder den bekannten und anstrengenden „Angels Landing“ Trail zu wandern. Beide Trails starten von „The Grotto“ aus, wo auch der Shuttlebus hält. Wir steigen also dort aus und marschieren Richtung „Angels Landing“ los. Zuerst geht es noch ein wenig dem Fluss entlang, bis es dann auf einem betonierten Weg immer steiler hoch geht. Da es im Moment gerade kurz nach Mittag ist und der Trail anfangs voll an der Sonne ist, handelt es sich um einen schweisstreibenden Aufstieg. Nach dem anstrengenden Aufstieg, wo die Aussicht bereits imposant ist, kommt dan der eigentliche Höhepunkt des Trails. Der Weg ist nun nicht mehr betoniert und man muss mehr klettern als wandern. Da es auf beiden Seiten des Weges mehrere 100m in den Abgrund geht, hat es an den besonders exponierten Stellen eine Kette, an der man sich festhalten kann. Zudem ist das Kreuzen mit entgegenkommenden Wanderern nicht immer so leicht. Sicher oben angekommen geniessen wir die wirklich ganz besondere Rundum-Aussicht über das Tal des Zion NP. Nachdem wir wieder sicher denselben Weg heruntergestiegen sind, entscheiden wir uns spontan den Shuttlebus bei „Canyon Junction“ zu verlassen und von dort entlang des Flusses zu Fuss zu gehen, um die Abendstimmung noch etwas zu geniessen. Auf dem Zeltplatz angekommen, macht sich Steven sofort daran, ein Feuer zu entfachen, um dann hoffentlich ganz feine Steaks zu grillieren 🙂