Sonnenaufgang im Bryce Canyon

Heute Morgen geht es zur Abwechslung wieder einmal besonders früh los, denn es steht der Sonnenaufgang über dem Bryce Canyon auf dem Programm. Um 6 Uhr fahren wir auf dem Campground los. Da wir so früh beim Eingang des National Parks sind werde noch gar keine Kontrollen durchgeführt und man kann einfach rein fahren. Wir fahren gleich zu Beginn zum Bryce Point. Dies ist der Hinterste Punkt des Amphiteater Areals, auf welches die meisten Besucher des Parks ihren Besuch beschränken. Als wir dort ankommen sind bereits 4 Deutsche dort. Es hat aber noch genügend Platz sodass wir in aller Ruhe und Dämmerung unser Stativ aufstellen und uns bereit machen können. Etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft zeigt sich dann die Sonne bereits ein wenig orange am Horizont und es kommt ein Reisecar an. Nun ist fertig mit Ruhe und wir müssen unseren Fotoplatz regelrecht verteidigen, was mitunter ziemlich mühsam sein kann.

Doch da der Himmel etwas mit Wolken verhangen ist zeigt sich der Bryce Canyon leider nicht so glutrot, wie dies überall beschrieben ist. In der Ferne können wir aber von der Sonne glutrot beleuchtete Felsen erkennen und haben damit eine Vorstellung wie dieses Spektakel hier in etwa sein könnte. Die Sonne scheint während dem Aufgang immer wieder zwischen den Wolken hindurch und beleuchtet Teile des Canyon, was uns doch einige schöne Aufnahmen ermöglichte.

Nach dem Sonnenaufgang und nachdem die Reisebusse und deren Passagiere wieder weg sind verweilen wir noch ein wenig am Bryce Point und geniessen die Ruhe. Anschliessend laufen wir das kurze Stück zum Parkplatz zurück um gleich an Ort und Stelle unser Morgenessen einzunehmen.

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Danach laufen wir der Rim entlang bis zum Sunset Point, von wo aus wir den Navajo Trail in den den Canyon herunter wandern. Dieser kleine Loop führt anfangs auf steilen Serpentinen quasi direkt ins Herz des Canyon hinein und erlaubt uns den Canyon auch mal von einer anderen Perspektive zu erleben oder wie viele sagen ihn richtig zu erleben. Irgendwann zweigen wir dann ab Richtung Queens Garden. Nach diesem kleinen Abstecher geht es dann zurück auf den Trail, welcher beim Sunrise Point wieder hochkommt. Von dort wandern wir wieder ein wenig dem Rim entlang zum Sunset Point, wo wir gestartet sind. Da angekommen entscheiden wir uns mittels Shuttle Bus zurück zu unserem Camper zu gelangen. Als wir dort ankommen herrscht ein ziemliches Chaos auf dem kleinen Parking und ein Ranger ist bereits dabei alle Fahrzeuge, welche ankommen wieder zurück zu schicken. Es hat sich also gelohnt so früh aufzustehen und den Camper hier stehen zu lassen 🙂

Nach einem kleinen Mittagssnack wollen wir dann noch den weniger bekannten und besuchten Teil des Nationalparks mit dem Camper abfahren. Hier hat es keine Shuttle Busse und auch wesentlich weniger Leute. Als wir dann beim ersten Viewpoint aussteigen wissen wir aber auch weshalb. Die Aussicht hier ist viel unspektakulärer und zum Teil meistens man den eigentlichen Bryce Canyon auch gar nicht. Wir fahren trotzdem bis ganz Hinten zum Rainbow Point, wo wir noch eine kurze gemütliche Wanderung unternehmen.

Natural Bridge (eigentlich ein Arch)

Natural Bridge (eigentlich ein Arch)

Danach sind wir ziemlich fertig und gehen nach einem kurzen Tankstopp zurück zum Campground, wo wir wieder Feuer machen und uns ein Flat Iron Steak grillieren. Diesmal streichen wir die BBQ Sauce gleich während dem Grillieren auf dem Fleisch ein (das haben wir den Amis abgeguckt :-)). Auch heute wieder schmeckt das Essen wunderbar.

Erster Eindruck vom Bryce Canyon

Da für heute den ganzen Tag Regen und wieder Gewitter vorausgesagt wurden, richten wir für einmal keinen Wecker und wollen ausschlafen. Mitten in der Nacht werden wir von einem komischen Geräusch geweckt. Aus uns unbekannten Gründen fährt plötzlich unser Slideout ein paar Zentimeter ein. Wir fahren es dann ganz ein, damit es Ruhe gibt und wollen weiter schlafen. Doch bevor wir wieder eingeschlafen sind ertönt wieder dasselbe Geräusch und das Slideout fährt wieder aus. Um ca. 9 Uhr erwachen wir dann von selber und machen uns nach dem gemütlichen Morgenessen an die weitere Planung unserer Reise. Wir haben nun 2 Optionen ausgearbeitet, die erste entspricht mehr oder weniger unserer ursprünglichen Planung. Bei der anderen würden wir nach dem Besuch des Grand Canyon etwa auf der Höhe von Santa Barbara wieder an die Küste fahren und dann alles dem Highway 1 der Küste entlang nordwärts bis nach Santa Cruz fahren. Von dort würden wir dann wieder ins Landesinnere fahren um vor unserer Heimreise noch den Yosemite National Park zu besuchen. Dabei bietet sich allenfalls sogar noch ein Abstecher nach Las Vegas und das Death Valley. Welche Route wir genau fahren werden lassen wir noch offen und werden wir nach dem Besuch des Grand Canyon dann je nach Lust und Laune entscheiden.

Am Nachmittag gibt es dann nach einigem Regen die ersten Aufhellungen und wir beschliessen noch zum 20 Minuten entfernten Bryce Canyon zu fahren. Beim Eingang gibt es wieder wie bisher in jedem National Park eine Karte. Dazu erhalten wir einen orangen Flyer, auf welchem steht, dass bis ende September alle RVs ab 25 Fuss an den meisten Viewpoints nicht parkiert werden dürfen und man den Shuttle Bus verwenden muss. Trotzdem dass unser RV nur 22 Fuss misst (OK mit dem Bikerack sind es 27 Fuss, aber man kann sich ja auch dumm stellen :-P), ahnen wir bereits Schlimmstes. Und siehe da beim Sunrise Point, dem ersten Viewpoint gibt es tatsächlich keinen Parkplatz auf dem unser Camper passt 🙁

Wir fahren weiter und wollen dann morgen früh bei Sonnenaufgang hier noch einmal vorbeikommen, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Danach fahren wir weiter, zum Inspiration Point, wo es noch weniger Parkplätze hat. Aber glücklicherweise gibt es hier einen einzigen Parkplatz extra für RVs und dieser ist sogar noch frei.

Von dort aus geht es dem Rim Trail am imposanten schon orange gefärbten Bryce Canyon entlang. Die Distanz zwischen den Viewpoints hier ist so gering, dass man sie auch gut zu Fuss bewältigen kann.

Wir machen nicht allzu lange und fahren danach zu unserem Campground zurück um ein Feuer anzuzünden. Denn heute wollen wir Spareribs grillieren und das braucht viel Zeit. Doch bevor die Spareribs auf das Feuer kommen machen wir Marshmallows über dem Feuer. Diese schmecken grilliert tatsächlich viel besser als roh. Aussen werden sie leicht braun und knusprig und innen ganz weich. Danach werden die Ribs kurz auf jeder Seite angebraten, um anschliessend in Alufolie verpackt ca. 2h über dem Feuer gegart zu werden.

Während dem bräteln riecht es immer besser und wir müssen unser Fleisch sogar vor einem fremden Hund verteidigen. Das Feuer war wohl leider etwas zu heiss und die Ribs sind dort, wo wir sie mit BBQ Sauce eingestrichen haben etwas dunkel geworden. Macht aber nicht so viel. Steffi findet sie so lecker, dass sie sogar noch von Hand an den Knochen nagt 😉

Unwetter Warnungen in Süd Utah

Heute steht die Fahrt zum Bryce Canyon an. Leider ist die Wetterprognose für heute und morgen nicht sehr toll. Es soll zum Teil heftig regnen und regional sogar Gewitter geben. Wir gehen den Tag daher sehr gemütlich an und machen uns nach dem Morgenessen wie gewohnt auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel. Kurz bevor wir in der Nähe des Bryce Canyon kommen stoppt die Musik im Camper (wir hören wieder einmal Musik über Stevens Handy). Zuerst denkt Steven, dass wieder der ominöse Monsieur Chevalier (der bereits gestern eine SMS geschrieben hat und letzte Nacht um 3 Uhr morgens unserer Zeit angerufen hat) etwas von ihm will. Doch dem ist nicht so, wir sehen das erste Mal überhaupt eine Alarmbenachrichtigung auf dem Handy. Da steht, dass es in diesem Gebiet um ca. 14:45 Ortszeit stark zu regnen beginnt und mit Überschwemmungen gerechnet werden muss. Anschliessend fahren wir durch den Dixie National Forest in Richtung Cannonville, wo wir übernachten wollen.

Ein Vorgeschmack auf den Bryce Canyon

Ein Vorgeschmack auf den Bryce Canyon

Keine Stunde später treffen wir dann auf dem KOA Campground bei Cannonville ein. Wir unterhalten uns mit der Dame über das Wetter und sie meint, dass auch sie Warnungen wegen Gewittern und heftigen Regenschauern erhalten habe. Weiterhin meint sie, dass morgen das Wetter auch nicht viel besser sein werde und es kaum Sonne im National Park geben werde.

Wir buchen den Campingplatz hier für 2 Nächte und decken uns noch mit Brennholz und einem Spiess ein, um Marshmallows über dem Feuer zu bräteln 🙂

Da wir sowieso gut in der Zeit sind und unbedingt den Bryce Canyon besuchen wollen, nutzen wir die Gelegenheit und erledigen mal wieder alles Nötige. Zuerst lassen wir den Propangastank des Campers auffüllen und packen danach Steffis Bike in die Tasche, kurz bevor es zu regnen beginnt. Anschliessend machen wir die Wäsche und haben nebenbei erstmals Zeit ein mitgebrachtes Spiel zu spielen.

Steffi's Bike wird eingepackt

Steffi’s Bike wird eingepackt

Das heftige Gewitter bleibt aus, dennoch regnet es immer wieder zwischendurch. Deshalb lassen wir heute das Grillieren draussen sein und machen die Sirloin Steaks halt in der Pfanne. Diese schmecken wieder hervorragend 🙂

Da hier das Internet einmal ausserordentlich schnell ist surfen wir noch ein wenig herum und entdecken auf 20min die Nachricht von heftigen Überschwemmungen mit Todesfällen in Süd Utah. Doch wir hatten bisher Glück und immer wieder durch den Tag ein wenig Regen.

Canyonlands National Park

Heute morgen nehmen wir es ziemlich gemütlich, denn im Bryce Canyon unserem nächsten Ziel, regnet es den ganzen Tag. Während dem Morgenessen haben wir unsere Planung umgestellt und wollen den Dead Horse State Park gerade neben dem Canyonlands National Park anschauen. Doch leider kommt es anders, denn unsere „America The Beautiful“ Karte ist hier nicht gültig, und so entscheiden wir uns dann am Eingang des Parkes die Gebühr nicht zu bezahlen und anstatt dessen den Canyonlands National Park zu besichtigen.

Wie der Name schon sagt gibt es hier viele Canyon zu bestaunen. Innerhalb des Parks mündet der Green River in den Colorado River und es hat an beiden Flüssen wunderschöne Canyons. Es gibt zwei Eingänge in den Park, welche nicht miteinander verbunden sind. Wir entscheiden uns den „Island in the sky“ Teil weiter im Norden zu besuchen. Kurz vor der Verzweigung laufen wir zum Mesa Arch. Nachdem wir im Arches National Park einige Arches gesehen haben, sind unsere Erwartungen an diesen Bogen nicht seht hoch. Doch als wir näher an den Arch herangehen und im durch den Bogen im Hintergrund den Canyon erblicken sind wir schlichtweg überwältigt. Unserer Meinung ist das der schönste Arch von allen, welche wir gesehen haben. Danach fahren wir weiter bis zu einem Punkt, wo sicht die Strasse in drei verschienden Richtungen trennt. Wir entscheiden uns zuerst zum nächstgelegenen Green Rover Overlook zu fahren. Von dort aus hat man einen wunderbaren Überblick in den Canyon, durch welchen der Green River fliesst.

Danach geht es wieder zurück zur Kreuzung wo wir uns entscheiden, den Upheaval Dome auszulassen aber noch zum Grand View Point Overlook zu fahren. Auch dort hat man wieder einen herrlichen Ausblick über den tief gelegenen Canyon, doch diesmal fliesst nicht der Green River sondern der Colorado River dadurch.

Danach haben wir praktisch alles vom Island in the sky Teil des Canyonlands National Parks gesehen, wozu wir kein 4 wheel drive verwenden. Denn für Allradfahrzeuge würde es eine rund 100 Meilen lange Rundstrecke im Canyon unten geben. An dieser Strecke gibt es etliche einfache Campgrounds. Das wäre sicher ein super Abenteuer!

Für unser RV ist das aber nichts 😉 also fahren wir weiter Richtung Green River, wo wir nach einem kurzen Stück auf der Interstate Richtung Süden auf eine kleinere Strasse abbiegen. Diese Strasse führt via Capitol Reef National Park schlussendlich zum Bryce Canyon. Eigentlich wollten wir in Hanksville auf einem Campground übernachten. Doch dabei handelte es sich bloss um ein Kaff und der Campground sah nicht gerade sehr einladen aus. Also machten wir uns weiter Richtung Capitol Reef National Park. Kurz nach dem Park bei Torrey, soll es laut unserem Reiseführer und auch dem Camping Führer einen wunderbaren Campground geben. Doch es kommt anders und in Torrey sind alle Campground besetzt. Auch der Campground im Capitol Reef National Park war voll, obwohl wir bei unserer Durchreise kaum jemanden dort gesehen haben.

Also fahren wir weiter Richtung Westen, wo wir bereits nach kurzer Zeit doch noch einen Schlafplatz finden.

Mountain Biken in Moab

Es wird behauptet, dass in Moab das Mountain Biking erfunden wurde. Da wir beide diese Leidenschaft teilen und schon schon mal hier sind müssen wird dies natürlich unbedingt machen. Wir gehen also nach dem Morgenessen unsere reservierten Bike bei Poison Spider holen. Nach einer kurzen Instruktion (ja die wir wissen, dass Scheibenbremsen rasch bremsen, ja wir wissen, wie man einen Schlauch wechselt, etc.) Geht es dann ab Richtung Norden, wo wir bei der Bar-M Area die Trails unter die Stollen nehmen wollen. Es gibt rund um Moab mehrere solcher Trail Areas, aber dieses wurde uns empfohlen, da es dort viele Trails und auch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen gibt.

Eigentlich wollten wir zum Parking fahren, welches am nächsten von den Trails gelegen ist, doch unterwegs wurde die Strasse derart übel, dass wir diese unserem Camper nicht zumuten konnten und umdrehen mussten. Als wir dann beim ersten Parking angekommen sind und die Bikes abladen, merkt Steven bei einer kleinen Runde auf dem Kiesplatz, dass seine Absenkbare Sattelstütze gar nicht funktioniert. Da wir noch keinen Meter Trail gefahren sind, entscheiden wir uns zurück zu gehen und dies zu melden (wir wollten nicht Schuld sein für diesen Defekt).

Anstandslos wird dann ein neues Kabel eingezogen, sodass das Bike nun tadellos funktioniert. Also fahren wir wieder zurück zum Trailhead. Dort angekommen ist es gerade Mittag bei etwas über 30 Grad. Aber da wir wieder ein Stunde verloren haben und die Bikes spätestens um 17 Uhr zurück bringen müssen, radeln wir trotzdem los zum ersten Trail.

Zuerst machen wir den EZ / Lazy Loop, welcher als grün blauer Trail markiert ist. Es geht immer ein wenig hoch und dann wieder ein wenig runter. Er Trail ist ganz easy und ziemlich flowig auch der Grip auf dem Slickrock ist wirklich so legendär wie behauptet wird (auf dem Sand rutscht es wesentlich mehr, als auf dem Stein). Nach dieser kurzen Runde fahren wir zum nahe gelegenen Camper, um uns mit kalten Getränken zu stärken.

Danach geht es wieder zum Trailhead, wo wir den North-40 fahren. Dieser ist von der Schiwerigkeitsstufe blau-schwarz. Auch hier geht es wieder immer ein wenig hoch und runter, doch in diese Richtung, in welche wir den Trail fahren kommt es uns vor, als ginge es mehr hoch als runter. Zudem sind jeweils die interessanten Passagen hoch und nicht runter, was uns nicht so gefällt. Es gibt bei uns beiden unterwegs einige Fluchtiraden und unser gemeinsames Fazit lautet: „Der Downhills sind die Uphills nicht wert :-(“. Es hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir halt eher abfahrtsorientierte Biker sind.

Nach diesem Loop sind wir uns dann einig, dass für heute genug gebiked ist und wir die Bikes wieder zurückbringen. Als wir dann wieder beim Camper sind, treffen wir noch unsere Nachbarn auf dem Parkplatz. Sie sind aus dem Berner Oberland und ebenfalls 8 Wochen unterwegs und wir unterhalten uns noch ganz nett mit ihnen.

Anschliessend geben wir unsere Mietbikes zurück und gehen uns in Moab noch mit Essen und Trinken eindecken.

Zurück auf dem Camping meint dann Steffi, dass uns der Pool doch noch gut tun würde. Also gehen wir noch in den Pool des Campings. Zuerst geht es in den „normalen“ Pool (ja klar, Steven kann es nicht lassen und muss so hineinspringen, dass ein anderer Besucher nachher ein durchnässtes Ipad hat), der einer super Abkühlung darstellt.

Anschliessend gehen wir noch in den warmen Whirlppol, der nach dem heutigen und gestrigen Tag ganz gut tut.

Wir lassen den Tag mit einem feinen Filet vom Grill ausklingen (wir sind nun definitiv Fan der „Target“ Supermarktkette).