September 2015

Vollgas auf der Interstate Richtung Yellowstone

Heute morgen stehen wir früh auf, denn unser Tagesziel ist es, möglich nah an den Yellowstone National Park zu gelangen und dort zu übernachten, so dass wir dann morgen von dort aus in den Park hineinfahren können.

Nach dem Morgenessen duschen wir noch kurz im Camper und machen den Abwasch. Steffi macht den Camper abfahrbereit während Steven ins Office des Campgrounds geht, um zu schauen, ob mit dem Night Chekin letzte Nacht alles geklappt hat. Leider nicht ganz, aber die freundliche Dame am Empfang hilft gerne weiter.

Danach machen wir uns auf den Weg zur Interstate 90 Richtung Osten und folgen dieser für ca. 300 Meilen. Wir durchqueren den Bundesstaat Idaho und passieren dann die Grenze zu Montana. Kurz nach Missoula machen wir dann zwecks Mittagspause Halt. Von dort fahren wir weiter auf der I-90 East Richtung Butte. Kurz nach Butte zweigen wir dann südwärts ab auf eine wenig befahrene Hauptstrasse, welche durch eine ziemlich verlassene Gegend (Pampa!) führt. Auf dieser Strecke hat es kaum Orte. Falls es doch mal einen Ort gibt, handelt es sich eher um eine Ansammlung von Häusern als um einen Ort an sich. Das Wetter wird immer bewölkter und irgendwann beginnt es dann auch zu regnen. Kurz vor unserem Ziel in West Yellowstone, gibt es dann fast nur noch Ranches am Strassenrand. Dabei handelt es sich meistens um ein einziges Gebäude, welches meist grossräumig von einem Zaun umgeben ist.

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Nur noch 300 Meilen auf der Interstate

Um halb 7 sind wir dann nach der 712km Fahrt durch 3 Bundesstaaten beim KOA Campground in West Yellowstone angelangt und installieren den Camper. Glücklicherweise, wurde heute das Campfire Ban aufgehoben und man darf wieder Feuer machen, was wir natürlich auch machen. Doch leider sind die Sirloin Steaks wieder einmal nicht so toll, wie wir das erwartet haben (aber wir hatten auch schon schlechteres Fleisch).

Campfeuer nahe Yellowstone

Campfeuer nahe Yellowstone

Kurz nachdem wir fertig gegessen haben, beginnt es dann noch zu regnen.

Biken in Silver Star?

Als wir am Morgen im Bett zum Fenster raus schauen, staunen wir nicht schlecht. Es war letzte Lacht nicht nur bitterkalt sondern hat sogar geschneit in Silver Star. Als wir dann aufstehen ist es immer noch kalt und grau und es liegt immer noch ein wenig Schnee, an den Orten, wo der Boden nicht allzu warm wurde. es war letzte Nacht so kalt, dass sogar das Olivenöl in unserem Camper gefror. So macht es uns nicht gerade an Downhillen zu gehen. Also gehen wir noch kurz ins Dörfchen in einen Bikeladen, um die Zeit zu vertreiben und auf besseres Wetter zu hoffen. Doch leider tritt dies nicht ein und wir beschliessen Silver Star hinter uns zu lassen und durch das Okanagan Valley Richtung Süden an die Grenze zur USA zu fahren.

Unterwegs wird das Wetter dann glücklicherweise sonniger und wärmer. Das Okanagan Valley macht dem Namen Sonnenstube von Kanada alle Ehre.

An der Grenze müssen wir nach dem Beantworten von einigen Standardfragen noch kurz anhalten und einen Kontrolleur vom Landwirtschaftsministerium ins den Camper lassen. Dieser interessiert sich vor allem für den Kühlschrankinhalt, findet aber nicht uns lässt uns anstandslos weiter fahren. Gleich kurz nach der Grenze gehen wir uns dann wieder mit Essen eindecken (wir hatten genug Hamburger in letzter Zeit…).

Danach fahren wir noch etwas weiter Richtung Süden, bis wir in Omak Richtung Osten abdrehen. Von dort fahren wir dann durch eine ziemlich trostlose und verlassene Gegend. Zuerst fahren wir über einen kleinen Pass, wo es an mehreren Stellen im Wald noch brennt und die Feuerwehr unter anderem mit Hubschraubern am Löschen ist. Auf Wikipedia gibt es mehr dazu zu lesen, wie wir dann später per Zufall herausgefunden haben.

Wir staunen nicht schlecht, nach jedem Hügel kann die Landschaft drastisch ändern. So kommt nach einem Hügel plötzlich eine Riesige Ebene zum Vorschein. Die Ebene dient vor allem der Landwirtschaft, wo vermutlich vor allem Getreide angepflanzt wird, welches bereits geerntet wurde.

Bei Wilbur sehen wir ein vielversprechendes Campground Schild, dem wir dann auch folgen. Dort angekommen ist niemand da, aber ein Prozedur beschrieben, die man einhalten soll (erst den Platz aussuchen, dann ein Couvert mit den eigenen Angaben ausfüllen und die 30$ für die Nacht reinstecken). Also gehen wir kurz einen der Plätze anschauen. Dieser schaut auf den ersten Blick auch gar nicht so schlecht aus und wir gehen das oben beschriebene Prozedere durch.

Doch als wir den Strom anschliessen wollen, kommt die Böse Überraschung. Es fliesst kein Strom, egal welchen Stecker oder welche Kombination mit den etlichen Sicherungen wir versuchen. Als wir uns dann so Umschauen merken wir zudem, dass alle anderen Wohnwagen, die hier herumstehen verlassen wirken. Es scheint gar niemand da zu sein. Irgendwie haben wir ein ziemlich ungutes Gefühl bei diesem Campground auch von der Lage her. Deshalb beschliessen wir weiter Richtung Spokane weiter zu Fahren. Wir suchen uns einen KOA Campground kurz nach Spokane aus und programmieren die Adresse im GPS. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt in die Nacht treffen wir dann schlussendlich dort ein, wo wir an Night Checkin machen und noch uns noch ein kleines Nachtessen zubereiten.

Der Tag war alles in allem ganz anstrengend, da wir fast nur gefahren sind und es auch nichts wirkliches zu bestaunen gab unterwegs. Wir sind beide ziemlich am Ende und freuen uns auf den Yellowstone Nationalpark, unser nächstes grosses Ziel. Doch bis dahin müssen wir sicher noch mindestens einen ganzen Tag lang fahren.

4 Nationalparks an 1 Tag

Der Reiseführer hatte Recht und diese Nacht hörten wir den Zug etliche Male vorbeifahren. Wir haben für heute den Wecker etwas früher gestellt, um am Morgen bei gutem Licht den wunderschönen Moraine Lake zu fotografieren. Doch bereits am frühen Morgen hörten wir es ununterbrochen Regnen, also blieben wir noch etwas im warmen Bett liegen.

Danach stehen wir dann doch noch nicht allzu spät auf und machen uns nach dem Morgenessen auf den Weg zum Nahe gelegenen Moraine Lake, den wir beide vom letzten Trip in super Erinnerung haben.

Wir quälen den Camper ca. eine Halbe Stunde den Berg hoch. Als wir am relativ kleinen Parkplatz beim Moraine Lake ankommen und gerade aussteigen beginnt es wieder heftiger zu regnen. Zudem ist es arschkalt und unangenehm. Trotzdem begeben wir uns zum Trailhead, der etwas in die Höhe führt und einen wunderbaren Ausblick auf den Moraine Lake und die dahinterliegenden Berge gewährt.

Doch leider will es das Wetter nicht gut mit uns, und auch als wir oben ankommen regnet es nicht weniger. Wir beeilen uns also und machen ein paar Fotos bei strömenden Regen und der Kälte.

Anschliessend beeilen wir uns auf dem Rückweg zum Camper und fahren dann wieder Richtung Lake Louise. Dort gönnen wir uns einen warmen Kaffee und eine heisse Schockolade.

Danach fahren wir weiter und verlassen den Banff National Park in Richtung Yoho National Park. Da das Wetter nicht wirklich besser wird, machen wir auch gar keinen Halt. Zudem ist der Yoho National Park wesentlich kleiner, als wir uns das vorgestellt haben.

Immerhin lichten sich die Wolken nun etwas. Bei Golden kommt dann sogar die Sonne etwas zum Vorschein. Danach geht es weiter Richtung Glacier National Park. Das Wetter wird dabei immer besser und ca. in der Mitte des Glacier National Park machen wir dann beim Rodgers Pass Mittagespause bei Sonnenschein und doch schon ziemlich angenehmen Temperaturen. Doch auch der Glacier National Park ist nicht sehr gross und relativ rasch durchfahren. Zudem macht es uns nicht gerade an hier gross Wandern zu gehen, weshalb wir zügig Richtung Revelstoke weiterfahren.

Den Revelstoke National Park, welcher gemäss Karte auch nicht grösser ist, als die beiden anderen, lassen wir dann sein und fahren erst gar nicht hinein.

Zügig fahren wir dann weiter Richtung Vernon. Kurz vor Vernon müssen wir dann von der Schnellstrasse abbiegen in Richtung Silver Star. Wir fahren gut eine Halbe Stunde den Berg hoch, bis wir schlussendlich Silver Star erreichen.

Das kleine Örtchen besteht aus lauter knallbunt lackierten Holzhäuschen, was ganz witzig aussieht. Doch weit und breit sehen wir weder einen Campground, noch irgendwelche Wegweiser zu einem. Also fragen wir dort, wo man die Lifttickets für die Bergbahn kaufen kann. Die Frau meint es hätte gleich nebenan einen Campground, auf der linken Seite Stellplätze mit Strom und auf der rechten ohne. Nach unserer Erfahrung in Sun Peaks wollen wir die Plätze erstmal anschauen, was wir dann auch zu Fuss tun. Es sieht nicht allzu schlecht aus und immerhin haben wir Strom und kriegen Zugang zu WCs und Duschen. Also Buchen wir einen Platz für 2 Nächte, um dann einen oder auch 2 Tage hier zu biken.

Da es ziemlich kalt ist, beschliessen wir, die Bikes erst morgen bereit zu machen und bereiten uns ein gemütliches Nachtessen im Camper zu.

Während wir bei Dunkelheit die Fotos auf das Notebook kopieren klopft es an der Tür und ein Herr von der Security steht draussen. Er warnt uns, dass er gleich hinter den Toiletten einen Bär gesehen und vertrieben hat. Falls wir in der Nacht auf die draussen auf die Toilette müssen, sollen wir zu zweit gehen und eine Taschenlampe mitnehmen.

Von Jasper nach Lake Louise

Beim Aufstehen stellten wir fest, das Steffi’s Handy, welches als Wecker fungiert noch auf Pacific Time anstatt Mountain Time eingestellt war. Was bedeutet, dass wir theoretisch eine Stunde zu spät aufgestanden sind. Macht aber nichts, wir haben ja schliesslich Ferien. Zudem ist das Wetter auch nicht gerade allzu prächtig. Als Weiteres Malheur merken wir beim bereit machen des Frühstücks, dass letzte Nacht der Kühlschrank nicht lief. Die Ursache war wohl, dass der Camper etwas zu viel Schieflage hatte, also nächstes Mal besser nivelieren 😉

Danach geht es in Jasper los Richtung Lake Louise. Dazu fahren wir den bekannten Icefields Parkway, der an diversen Bergen und Gletschern vorbeifährt.

Den ersten Halt machen wir bereits kurz nach Jasper, bei den Athabasca Falls, welche wir bei unserem letzten Canada Trip noch nicht besucht hatten.

Athabasca Falls im Jasper National Park

Athabasca Falls im Jasper National Park

Wegen des zum Teil ziemlich schlechten Wetters (es ist kalt und regnet immer wieder mal), machen wir erst bei den Sunwapta Falls wieder halt, um ein paar Fotos zu schiessen.

Von dort aus geht es weiter, den Icefields Parkway Richtung Süden. Letzte Nacht hat es scheinbar ziemlich weit nach unten geschneit, wir sehen das an den Schneeresten, welche auf der Höhe der Strasse im Wald noch zu finden sind. Wir fahren dann ein ganzes Stück weiter über den Pass und halten erst wieder bei Waterfowl Lakes.

Waterfowl Lakes

Waterfowl Lakes

Von dort aus geht es dann weiter Richtung Lake Louise, wo wir unter anderem bei Peyto Lake und beim Bow Lake einen kleinen Rast machen. Leider ist das Wetter nicht annähernd so gut, wie das letzte Mal, als wir hier waren. Deshalb beschränken sich unsere Stopps auch jeweils auf ganz kurze Zeit.

Um ca. 18 Uhr kommen wir dann in Lake Louise an und machen uns erst einmal auf die Suche nach einer Schlafstelle für diese Nacht. Gleich auf dem ersten Campground, den wir ansteuern werden wir fündig und kriegen eine Parzelle, die immerhin Strom hat.

Nach unseren Negativen Erfahrungen mit dem Kochen vom letzten Abend haben wir keine Lust viel zu kochen und machen uns Brötchen mit etwas Salami, Käse und einem Rührei.