Biken in Silver Star?

Als wir am Morgen im Bett zum Fenster raus schauen, staunen wir nicht schlecht. Es war letzte Lacht nicht nur bitterkalt sondern hat sogar geschneit in Silver Star. Als wir dann aufstehen ist es immer noch kalt und grau und es liegt immer noch ein wenig Schnee, an den Orten, wo der Boden nicht allzu warm wurde. es war letzte Nacht so kalt, dass sogar das Olivenöl in unserem Camper gefror. So macht es uns nicht gerade an Downhillen zu gehen. Also gehen wir noch kurz ins Dörfchen in einen Bikeladen, um die Zeit zu vertreiben und auf besseres Wetter zu hoffen. Doch leider tritt dies nicht ein und wir beschliessen Silver Star hinter uns zu lassen und durch das Okanagan Valley Richtung Süden an die Grenze zur USA zu fahren.

Unterwegs wird das Wetter dann glücklicherweise sonniger und wärmer. Das Okanagan Valley macht dem Namen Sonnenstube von Kanada alle Ehre.

An der Grenze müssen wir nach dem Beantworten von einigen Standardfragen noch kurz anhalten und einen Kontrolleur vom Landwirtschaftsministerium ins den Camper lassen. Dieser interessiert sich vor allem für den Kühlschrankinhalt, findet aber nicht uns lässt uns anstandslos weiter fahren. Gleich kurz nach der Grenze gehen wir uns dann wieder mit Essen eindecken (wir hatten genug Hamburger in letzter Zeit…).

Danach fahren wir noch etwas weiter Richtung Süden, bis wir in Omak Richtung Osten abdrehen. Von dort fahren wir dann durch eine ziemlich trostlose und verlassene Gegend. Zuerst fahren wir über einen kleinen Pass, wo es an mehreren Stellen im Wald noch brennt und die Feuerwehr unter anderem mit Hubschraubern am Löschen ist. Auf Wikipedia gibt es mehr dazu zu lesen, wie wir dann später per Zufall herausgefunden haben.

Wir staunen nicht schlecht, nach jedem Hügel kann die Landschaft drastisch ändern. So kommt nach einem Hügel plötzlich eine Riesige Ebene zum Vorschein. Die Ebene dient vor allem der Landwirtschaft, wo vermutlich vor allem Getreide angepflanzt wird, welches bereits geerntet wurde.

Bei Wilbur sehen wir ein vielversprechendes Campground Schild, dem wir dann auch folgen. Dort angekommen ist niemand da, aber ein Prozedur beschrieben, die man einhalten soll (erst den Platz aussuchen, dann ein Couvert mit den eigenen Angaben ausfüllen und die 30$ für die Nacht reinstecken). Also gehen wir kurz einen der Plätze anschauen. Dieser schaut auf den ersten Blick auch gar nicht so schlecht aus und wir gehen das oben beschriebene Prozedere durch.

Doch als wir den Strom anschliessen wollen, kommt die Böse Überraschung. Es fliesst kein Strom, egal welchen Stecker oder welche Kombination mit den etlichen Sicherungen wir versuchen. Als wir uns dann so Umschauen merken wir zudem, dass alle anderen Wohnwagen, die hier herumstehen verlassen wirken. Es scheint gar niemand da zu sein. Irgendwie haben wir ein ziemlich ungutes Gefühl bei diesem Campground auch von der Lage her. Deshalb beschliessen wir weiter Richtung Spokane weiter zu Fahren. Wir suchen uns einen KOA Campground kurz nach Spokane aus und programmieren die Adresse im GPS. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt in die Nacht treffen wir dann schlussendlich dort ein, wo wir an Night Checkin machen und noch uns noch ein kleines Nachtessen zubereiten.

Der Tag war alles in allem ganz anstrengend, da wir fast nur gefahren sind und es auch nichts wirkliches zu bestaunen gab unterwegs. Wir sind beide ziemlich am Ende und freuen uns auf den Yellowstone Nationalpark, unser nächstes grosses Ziel. Doch bis dahin müssen wir sicher noch mindestens einen ganzen Tag lang fahren.